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Ein neuer Beruf – Schriftdolmetscher

Ein neuer Beruf – Schriftdolmetscher

aus DBSV Verbandszeitschrift "Gegenwart"

von Roxanne Dibrell

Dolmetschen zwischen Hören und Sehen
Schriftdolmetschen das bedeutet Gesprochenes in Geschriebenes zu übersetzen.
Im Jahr 2015 bot das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg erstmals eine Fortbildung zum Schriftdolmetscher  an. Eine  Teilnehmerin  berichtet.

Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für Sprachen und so lag es nahe, Übersetzen zu studieren. Ich lernte, Fachtexte aus dem Eng­ lischen und Niederländischen ins Deutsche zu übersetzen. Da ich ein kommunikationsfreu­ diger Mensch bin, fehlte mir bei dieser Arbeit allerdings der Kontakt zum Menschen. Während meines Studiums probierte ich das Konferenz­ dolmetschen aus. Es machte viel Spaß, gestal­ tete sich aufgrund meiner Sehbehinderung aber schwierig. Denn beim Fremdsprachendolmet­ schen ist es auch wichtig, die Mimik des Spre­ chers zu sehen, um Inhalte richtig übersetzen zu können.
Als mir eine Freundin einen Newsletter weiter­ leitete, in dem der Beruf des Schriftdolmet­ schers und die Fortbildung am BFW Würzburg vorgestellt wurden, war ich sofort Feuer und Flamme.   Schriftdolmetscher   übertragen   für gehörlose und hörbehinderte Menschen das gesprochene Wort in Text. Dazu verwenden sie einen Computer mit Tastatur oder – immer häufiger – eine Spracherkennungssoftware. In diese spricht  der  Schriftdolmetscher das, was in der zu dolmetschenden Schulstunde oder Tagung gesagt wird. Dabei werden auch Spre­ cherwechsel und Satzzeichen diktiert, um den Text   übersichtlich   zu  strukturieren.  Informa­tionen werden sinnvoll  zusammengefasst,  da es auf die Vermittlung des  Inhalts  ankommt  und nicht auf eine Wort-für-Wort-Übertragung. Der vom Schriftdolmetscher geschriebene oder gesprochene Text wird über eine Online­ Konferenzsoftware als Text auf dem PC, Laptop, Tablet oder Smartphone des hörbehinderten Menschen wiedergegeben. Damit ist der Schriftdolmetscher eine gute Alternative zum Gebärdendolmetscher.
Endlich bekam mein Wunsch, Dolmetscherin zu werden, eine zweite Chance. Und nicht nur das:  Als  Schriftdolmetscherin  würde  ich  Menschen sehen helfen können, die ebenfalls eine Behin­ derung haben. Nach einiger Bedenkzeit melde­ te ich mich zu der neunmonatigen Fortbildung an.
Seitdem mache ich mich alle paar Wochen auf den Weg zu den insgesamt sieben Präsenzver­ anstaltungen, die an verlängerten Wochenen­ den in Veitshöchheim stattfinden. Gemeinsam mit sieben anderen Teilnehmern trainiere ich meine Schreibgeschwindigkeit, das Arbeiten mit Kürzeln oder mit der Spracherkennungssoft­ ware. Wir beschäftigen uns auch mit den recht­ lichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen, erwerben Kenntnisse der wichtigsten Hörbehin­ derungen und üben die Kommunikation mit gehörlosen und hörbehinderten Menschen. Die Wochenenden sind anstrengend und wenn ich sonntagabends nacl1Hause fahre, bin icl1ziem­ lich geschafft – meinem Ziel aber auch immer ein Stückchen näher.
Zwischen den Wochenenden, die ich im BFW verbringe, liegen die so genannten Online­ phasen, in denen ich zu Hause am Computer auf einer barrierefreien Lernplattform die Unter­ richtsinhalte durcharbeite. Dort übe ich zum Beispiel verschiedene Dolmetschtechniken wie das Zusammenfassen, das Umformulieren oder Paraphrasieren. Regelmäßig treffe ich mich per Onlinekonferenz mit einem Coach, der meine Fortschritte beurteilt und mir Tipps und Hilfe­ stellungen gibt.
Das Schriftdolmetschen ist eine spannende, aber ebenso anspruchsvolle Tätigkeit, die eine gute Auffassungsgabe und hohe Konzentration erfordert. Weil ich es gewohnt bin, mir vieles zu merken, habe ich ein sehr gutes Gedächtnis. Meine Sehbehinderung ist nur hinderlich, wenn sich ein Fehler einschleicht, weil ich ihn nicht so schnell korrigieren kann wie ein Sehender. Man muss beim Schriftdolmetschen viele Dinge gleichzeitig koordinieren und dabei immer einen kühlen Kopf bewahren – auch wenn der Spre­cher sehr schnell oder mit einem starken Akzent oder Dialekt spricht und man etwas nicht ver­ standen hat. Das fällt mir noch schwer, mit mehr Routine werde ich aber auch diese Herausfor­ derung meistern. Im Januar bin ich hoffentlich fit und flott genug, um die Abschlussprüfung zu bestehen.
Das Schriftdolmetschen bietet gerade für blin­de und sehbehinderte Menschen eine tolle neue Berufschance.  Man kann sagen, dass die  In­klusion hier inklusive Arbeitsplätze schafft. Die Technik   macht es sogar möglich, dass der Schriftdolmetscher nicht bei der zu dolmet­ schenden Veranstaltung anwesend sein muss, sondern nur online zugeschaltet wird.
Nach der Fortbildung möchte ich versuchen, eine  Festanstellung  zu  bekommen.  In der Dolmetscheragentur, mit der das BFW eng zusam­ menarbeitet, werden zum Beispiel händerin­ gend weitere Schriftdolmetscher gesucht. Aber auch eine freiberufliche Tätigkeit kann ich mir vorstellen. Am liebsten würde ich gehörlose und hörbehinderte Studenten begleiten, da ich weiß, wie schwierig es sein kann, mit einer Behinde­rung zu studieren.

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Vom Wort zur Schrift: Beim Schriftdolmetschen sind Schnelligkeit und Konzentration gefragt

kühlen Kopf bewahren – auch wenn der Spre­ cher sehr schnell oder mit einem starken Akzent oder Dialekt spricht und man etwas nicht ver­ standen hat. Das fällt mir noch schwer, mit mehr Routine werde ich aber auch diese Herausfor­ derung meistern. Im Januar bin ich hoffentlich fit und flott genug, um die Abschlussprüfung zu bestehen.
Das Schriftdolmetschen bietet gerade für blin­ de und sehbehinderte Menschen eine tolle neue Berufschance.  Man kann sagen, dass die  In­
klusion hier inklusive Arbeitsplätze schafft. Die Technik   macht   es   sogar   möglich,   dass der
metscheragentur, mit der das BFW eng zusam­ menarbeitet, werden zum Beispiel händerin­ gend weitere Schriftdolmetscher gesucht. Aber auch eine freiberufliche Tätigkeit kann ich mir vorstellen. Am liebsten würde ich gehörlose und hörbehinderte Studenten begleiten, da ich weiß, wie schwierig es sein kann, mit einer Behinde­ rung zu studieren.
Roxanne Dibre/1 (25) ist in der Ausbildung zur Schriftdolmetscherin und lebt im hessischen Mörlenbach.

Für  die Schriftdolmetscherfortbildung
Schriftdolmetscher nicht bei der zu dolmet­ schenden Veranstaltung anwesend sein muss, sondern  nur online zugeschaltet wird.
Nach der Fortbildung möchte ich versuchen, eine  Festanstellung  zu  bekommen.  In der Dol-

11/2015
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2016 sind noch Plätze frei.
Mehr Infos beim BFW Würzburg, Monika Weigand, Tel.: 09 31 / 90 01-850, E-Mail: monika.weigand@bfw-wuerzburg.de
und  unter www.bfw-wuerzburg.de

Orthoptistinnengesetz modernisieren

Orthoptistinnengesetz modernisieren
Am Mittwoch, den 21.10 2015 fand mit dem Abgeordneten des Bayerischen Landtags Herrn Seidenath in sehr angenehmer Atmosphäre ein konstruktives Gespräch statt. Herr Seidenath ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege sowie Vorsitzender des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege der CSU-Landtagsfraktion.
Er sieht, ebenfalls Handlungsbedarf in Bezug auf unser Berufsgesetz und wird einen Antrag in den Landtag einbringen. Darin wird  die Staatsregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass das Gesetz über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz) aus dem Jahr 1989 reformiert wird.
Christa Wollenweber-Noot, Bildungsausschuss

Kompetenzprofil Orthoptik

Kompetenzprofil Orthoptik

Der Bildungsausschuss des BOD hat ein Kompetenzprofil für die klinisch-therapeutisch tätigen Orthoptistinnen entwickelt. Dank der intensiven Zusammenarbeit der Ausschussmitglieder, Frau Regina Eckner, Frau Marlis Lenk-Schäfer, Frau Birgit Wahl und Frau Christa Wollenweber-Noot konnte dieses im Frühjahr abgeschlossen werden und wurde an die Landesministerien, Hochschulen und an andere Institutionen versandt.
Ziel dieses Kompetenzprofils ist es, darzustellen, über welche Fähigkeiten eine Orthoptistin  nach Abschluss ihrer Ausbildung verfügen soll. Dabei werden die ver-schiedenen Kompetenzbereiche in Anlehnung an den deutschen Qualifikationsrahmen auf Stufe sechs beschrieben.  Maßgebend für die Kompetenzbeschreibungen waren nicht nur die aktuellen Anforderungen an derzeitige Berufsangehörige, sondern auch die Ansprüche an eine qualitativ hochwertige und zukunftsorientierte Ausbildung.
Kompetenzprofil

Orthoptistinnengesetz modernisieren

Orthoptistinnengesetz modernisieren
Am Mittwoch, den 21.10 2015 fand mit dem Abgeordneten des Bayerischen Landtags Herrn Seidenath in sehr angenehmer Atmosphäre ein konstruktives Gespräch statt. Herr Seidenath ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege sowie Vorsitzender des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege der CSU-Landtagsfraktion.
Er sieht, ebenfalls Handlungsbedarf in Bezug auf unser Berufsgesetz und wird einen Antrag in den Landtag einbringen. Darin wird  die Staatsregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass das Gesetz über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz) aus dem Jahr 1989 reformiert wird.
 Christa Wollenweber-Noot, Bildungsausschuss

Kompetenzprofil Orthoptik

Kompetenzprofil Orthoptik

Der Bildungsausschuss des BOD hat ein Kompetenzprofil für die klinisch-therapeutisch tätigen Orthoptistinnen entwickelt. Dank der intensiven Zusammenarbeit der Ausschussmitglieder, Frau Regina Eckner, Frau Marlis Lenk-Schäfer, Frau Birgit Wahl und Frau Christa Wollenweber-Noot konnte dieses im Frühjahr abgeschlossen werden und wurde an die Landesministerien, Hochschulen und an andere Institutionen versandt.
Ziel dieses Kompetenzprofils ist es, darzustellen, über welche Fähigkeiten eine Orthoptistin  nach Abschluss ihrer Ausbildung verfügen soll. Dabei werden die ver-schiedenen Kompetenzbereiche in Anlehnung an den deutschen Qualifikationsrahmen auf Stufe sechs beschrieben.  Maßgebend für die Kompetenzbeschreibungen waren nicht nur die aktuellen Anforderungen an derzeitige Berufsangehörige, sondern auch die Ansprüche an eine qualitativ hochwertige und zukunftsorientierte Ausbildung.
Kompetenzprofil

40 Jahre Orthoptisten-Schule: Fachkräfte mit Durchblick

40 Jahre Orthoptisten-Schule: Fachkräfte mit Durchblick
Einfach gut sehen – eine Selbstverständlichkeit ist das nicht. Rund sieben Millionen Menschen in Deutschland sind von Schielerkrankungen betroffen. Neben Medizinern sind es vor allem sogenannte Orthoptisten, Fachkräfte der Augenheilkunde, die Diagnostik und Therapie von angeborenen oder erworbenen Schielerkrankungen durchführen. In Münster werden die Fachkräfte seit nunmehr 40 Jahren ausgebildet. Am Samstag, 12. September 2015, wird das runde Jubiläum der Schule für Orthoptistinnen und Orthoptisten am UKM (Universitätsklinikum Münster) im Rahmen einer Veranstaltung des Berufsverbands der Orthoptistinnen Deutschlands e.V. in Kooperation mit der Klinik für Augenheilkunde des UKM gefeiert. Ab 15.30 Uhr gewährt die kleinste Schule des UKM Einblicke in den Beruf eines Orthoptisten und die Ausbildung der vergangenen 40 Jahre.
„Während früher häufiger Kinder mit Sehbeeinträchtigungen bei Augenspezialisten waren, sind mittlerweile aufgrund des demographischen Wandels auch Patienten mit altersbedingten Augenerkrankungen stark in der Augenklinik am UKM vertreten“, erläutert Brigitte Rittmann-Burchert, leitende Lehrorthoptistin und nichtärztliche Schulleitung an der Orthoptisten-Schule, die zunehmende Bedeutung und Bandbreite des Berufs. Seit 1975 bildet die Schule alle drei Jahre zehn Schülerinnen und Schüler zu Augenexperten aus. Dabei arbeiten auch die Anfänger von Anfang an im Haus mit: „Praxisnähe ist uns besonders wichtig. Bereits nach vier bis sechs Monaten betreuen die Schülerinnen ihre eigenen Patienten.“

Zukunftstag 2015 im Bundesministerium für Gesundheit

Zukunftstag 2015 im Bundesministerium für Gesundheit

Am 23.04.15 stellten sich diverse Gesundheitsfachberufe  im Rahmen des  Zukunftstages  im Bundesministerium für Gesundheit vor.  Auch wir wurden eingeladen und konnten unseren Beruf vorstellen.
Es sind 12 bis 16-jährige Schüler, welche in Mädchen- und Jungengruppen eingeteilt wurden  zu Besuch gekommen.  Sie wurden an unser Berufsbild durch zwei Schüler der Bonner  Orthoptistenschule  im Rahmen einer Präsentation mit anschließender Demonstration von Untersuchungen  praxisnah herangeführt.  Die Schüler zeigten lebhaftes Interesse z.B. an der genauen Struktur des OKN, Stereosehen, Visus. Zudem hatten wir Demonstrationsbrillen von Gesichtsfeldeinschränkungen mitgebracht, welche rege aufgesetzt wurden und es konnte  ein vages Gefühl für die unterschiedlichen Krankheitsbilder entwickelt werden. Insgesamt  fand ein reger Austausch statt. Wir haben uns über die Offenheit und das Interesse sowohl von Seiten der Schüler als auch von Seiten der Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums gefreut. Im Rahmen dessen ergab sich auch ein kurzes informatives Gespräch mit  Staatssekretär Lutz Stroppe.
Aufgrund der positiven Resonanz werden wir auch im kommenden Jahr wieder am Zukunftstag teilnehmen.
 Bianka Kobialka

40 jähriges Bestehen der Orthoptistinnen-Schule in Münster

40 jähriges Bestehen der Orthoptistinnen-Schule in Münster

Wir feiern das 40-jährige Bestehen der Orthoptistinnen-Schule im Anschluss an die Regionaltagung am 12.09.15 in Münster.
Alle ehemaligen Schüler, Halbjahres- und Schüleraustauschpraktikanten sind herzlich eingeladen!
Bei Interesse und Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Rittmann-Burchert oder Frau Hirschneider!

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