Welt-Orthoptik-Tag

Der diesjährigen Welt-Orthoptik-Tag steht unter dem Motto „Sehbehinderung“. Der BOD bietet vom 01.- 07. Juni 2023 auf verschiedenen Kanälen alles Wissenswerte für Betroffene und Angehörige zu dem Thema an.

Teilhabe von Schüler:innen mit Sehbehinderung und Blindheit

 

Im Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention 2008 wird das Recht behinderter Menschen auf Bildung bestätigt. Das jüngste Abkommen legt ausdrücklich fest, dass die Schlüsselkonzepte Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion auch für Menschen mit Behinderung gelten (https://www.behindertenrechtskonvention.info/).

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Unterstützungskonzepte für die Beratung und Versorgung Kinder und Jugendliche mit Sehbehinderung und Blindheit. Entsprechend der einzelnen Landesbildungspläne variieren in diesem Bereich die Bezeichnungen und Inhalte der Beratung durch die Schulen mit dem Förderschwerpunkt Sehen.

Zum Welt-Orthoptik-Tag 2023 zeigt die Arbeitsgemeinschaft „Beratung Förderschwerpunkt SEHEN in Baden-Württemberg“ beispielhaft das Konzept des Sonderpädagogischen Dienstes der Schloss-Schule Ilvesheim zur Teilhabe blinder Kinder und Jugendlicher.

In einem kurzen Film wird dargestellt, wie die Rahmenbedingungen für Schüler:innen mit Blindheit geschaffen werden müssen, um eine erfolgreiche Teilhabe an einer allgemeinen Schule zu garantieren. Dabei spielen die Beratung der Lehrkräfte der allgemeinen Schulen, das Angebot von Schülerkursen (Besondere Lern- und Unterstützungsangebote für Blinde und Sehbehinderte) zum Erreichen der Inhalte des spezifischen Curriculums im Förderschwerpunkt Sehen, die Schulung einer Assistenzkraft und die Versorgung mit notwendigen Hilfsmitteln eine entscheidende Rolle.

Die Kooperation zwischen Ophthalmologie, Orthoptik und Sonderpädagogik in Baden-Württemberg hat in den vergangenen Jahren auf verschiedenen Ebenen stattgefunden. Aktuell wird ein Vorschlag zur Gestaltung augenärztlicher Berichte erarbeitet, von denen alle Seiten in ihrer Arbeit profitieren werden. Auch in Bezug auf die Hilfsmittelversorgung und die Gestaltung des Nachteilsausgleichs wurden Synergien beschrieben. Diese Aspekte der Zusammenarbeit werden in einem Vortrag beim VBS-Kongress in Marburg im Juli 2023 vorgestellt werden (https://vbs2023.de/wp/vortraege-am-donnerstag/).

Des Weiteren dürfen wir uns freuen, dass die AG „Beratung Förderschwerpunkt SEHEN Baden-Württemberg“ mit dem BOD bereits vor der VBS-Tagung ein Webinar anbieten wird:

 

20.06.2023, 19.00 Uhr – „Save the date“ !

Persönlicher Kommentar

zum „Schlachtfeld der Teilhabe-Begrifflichkeiten“ 

In meinem Arbeitsleben als Orthoptistin betreue ich seit über 30 Jahren auch sehbehinderte Kinder und Jugendliche. Gesellschaftlich und im Bereich Bildung wurden die Patienten „integriert“, seit der Behindertenrechtskonvention formal „inkludiert“. Seit geraumer Zeit wird über die Notwendigkeit von Förderschulen für besonderen Bedarf diskutiert, da das „Inklusionsrecht“ gesetzlich festgeschrieben ist. 

Für mich steht eine Teilhabe an der Gesellschaft und Bildung außer Frage – so unterschiedlich der Förderbedarf ist, sollte aber auch eine bedarfsgerechte Förderung erfolgen. 

Allgemeine Schulen mit Inklusionsangebot können für betroffene Kinder exkludierend sein, wenn die Betroffenen eine Außenseiterrolle wahrnehmen. Exklusive Förderschulen können aufgrund ihrer Angebote ein inkludierendes Ziel verfolgen.  

https://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/22

(Rudolf Stichweh) 

Ein funktionierendes interdisziplinäres Netzwerk sollte von Frühförderung bis Schulzeitende die betroffenen Kinder und Familien adäquat unterstützen, um eine bestmögliche Teilhabe in allen Bereichen des Lebens zu ermöglichen. Eine besonders wertvolle Aufgabe nehmen die bundesweiten Beratungszentren für speziellen Förderbedarf ein – letztendlich führt aber nur ein Zusammenspiel aller Beteiligten zur TEILHABE. 

Petra Kampmann 

Heute ist der Tag der Sehbehinderung mit dem Motto „Sehbehinderung und Pflege“. Ein Interview mit Sabine Kampmann, Leiterin des Präventionsprojektes „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“

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Wir starten die Themenwoche Orthoptik mit einem „vergessenen Kinderbuch“.

Lesung: Schwarze Augen

Link zum Begleitdosier des Schweizer Blinden- und Sehbehindertenverband

 

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