Sehstörungen
Hierbei sieht eines oder beide Augen ein unscharfes Bild entweder in Ferne oder Nähe, in allen Entfernungen oder nur in bestimmten Situationen. Verschwommensehen kann verschiedene Ursachen haben:
- unkorrigierte oder falsch korrigierte Brechungsfehler (Fehlsichtigkeit, z. B. Weit-, Kurz- und/oder Stabsichtigkeit) eines oder beider Augen
- Störungen der Naheinstellung der Augenlinse (Akkommodation)
- Trübungen im optischen System, z. B. der Hornhaut oder Linse
- Veränderungen der Netzhaut
- Sehschwäche (Amblyopie)
Je nach Ursache kann das Verschwommensehen behandelt und beseitigt werden. Dabei ist zu bedenken, dass auch eine Kombination verschiedener Ursachen vorliegen kann. Eine genaue augenärztliche-orthoptische Untersuchung der organischen Gesundheit des Auges, der Zusammenarbeit beider Augen sowie eine objektive Bestimmung der Brechkraft sind daher unbedingt erforderlich.
Plötzlich auftretende Doppelbilder erschweren die Wahrnehmung der Umwelt erheblich und führen zu starken Orientierungsstörungen. Höhen, Tiefen und Entfernungen können nicht mehr richtig eingeschätzt werden, Patient:innen greifen an Objekten vorbei oder stoßen vielfach an, was die Verletzungs- und Unfallgefahr erheblich erhöht.
In diesen Fällen muss zunächst die Ursache der Doppelbilder durch eine ausführliche augenärztliche-orthoptische Untersuchung herausgefunden und geklärt werden, um das weitere therapeutische Vorgehen bestimmen zu können. Ggf. muss auch ein:e Internist:in oder Neurolog:in hinzugezogen werden, um Allgemeinerkrankungen wie Diabetes, Durchblutungsstörungen etc. als Ursache auszuschließen.
Doppelbilder können durch Veränderungen der optischen Verhältnisse und Netzhauterkrankungen in einem Auge oder durch eine Störung in der Zusammenarbeit beider Augen und/oder Augenbewegungsstörungen verursacht sein.
Während der/die Augenärzt:in Veränderungen der optischen Medien oder Netzhauterkrankungen diagnostiziert, sollte eine mögliche Störung der Zusammenarbeit beider Augen von einer Orthoptist:in untersucht werden.
Zur Beseitigung der Doppelbilder kann entweder ein Brillenglas mit einer lichtdurchlässigen, aber matten Folie abgedeckt werden oder Prismenfolien bzw. auch Prismengläser eingesetzt werden. Durch die Prismengläser wird die in das Auge einfallenden Lichtstrahlen so abgelenkt, dass doppelt gesehene Objekte zur Deckung gebracht werden und damit wieder einfach gesehen werden.
In vielen Fällen ist dies jedoch nur für den Geradeausblick möglich. Bei Rechts- und Linksblick können weiterhin Doppelbilder empfunden werden.Die Patient:innen müssen also lernen, den Kopf entsprechend mitzubewegen und den Seitblick zu meiden. Bestehen Doppelbilder über längere Zeit, so kommt auch eine Augenmuskeloperation zu Beseitigung des zugrunde liegenden Schielens in Frage.
Erworbene Schäden im Auge und in der Sehbahn, z. B. durch Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukom), altersbedingte Makuladegeneration oder Schlaganfall, können Sehstörungen verschiedenster Arten verursachen. Meist handelt es sich um zentrale Ausfälle des Gesichtsfeldes, also jenes Sehraums, den wir mit unbewegtem Kopf und Augen wahrnehmen, welche die Sehschärfe herabsetzen. Flächenhafte periphere, insbesondere halbseitige Ausfälle im Gesichtsfeld durch Schädigungen der Sehbahn sind ebenfalls möglich. Hierdurch wird die Orientierung und auch die Lesefähigkeit erschwert.
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