Kategorie: News
Interessiert an einer Ausbildung zum/r Orthoptist:in
Abschied nach 10 Jahren Vorstandsarbeit
Ausbildung an der Uniklink Köln

» zum 01.09.2023, Bewerbung seit 01.09.2022 möglich
» Vollzeit; 3 Jahre
» Vergütung nach
TVA-L
Gesamttext als PDF zum Download
» Deine Ausbildung
› Du durchläufst eine zukunftsorientierte Ausbildung mit
enger Verzahnung von Theorie und Praxis und machst
nach 3 Jahren den Abschluss als staatlich geprüfte/r
Orthoptistin/Orthoptist
› Du lernst gemeinsam mit anderen Auszubildenden in kleinen
Gruppen an der klinikeigenen Berufsfachschule für Orthoptik,
die dem Schwerpunkt „Strabologie und Neuroophthalmologie“
des Zentrums für Augenheilkunde angebunden ist
› Deine Tätigkeitsfelder umfassen die Diagnostik von Augenbewegungsstörungen,
die Erstellung und Umsetzung von
Therapiekonzepten und die Prävention von visuellen Entwicklungsstörungen
› Ein Drittel deiner Ausbildungszeit hast du theoretischen
Unterricht und zwei Drittel praktische Einsätze, so kannst
du Gelerntes unmittelbar in die Praxis umsetzen
› Dabei wirst du von qualifizierten Ausbilder/innen individuell
begleitet und beraten
Weitere detaillierte Informationen zur Ausbildung findest du auf
unserer Karriereseite und auf den Seiten der Berufsfachschule.
» Deine Ausbildungsinhalte
› Während deiner Ausbildung lernst du: Anatomie und Physiologie
des Auges, Grundlagen der Stereopsis (3D-Sehen),
Analyse der Augenbewegungsstörungen, Analyse neurogener
Blickstörungen, Messung von Schielstellungen der
Augen, Analyse der beidäugigen Bildverarbeitung, Diagnostik
und Behandlung von Amblyopie (Schwachsichtigkeit),
Entwicklung von Therapiekonzepten, Rehabilitation sehbehinderter
Patientinnen/Patienten, Kontaktlinsenanpassung
› In deiner praktischen Ausbildung untersuchst du eigenständig
Patientinnen und Patienten jeden Alters und wirkst bei Diagnostik
und Therapie mit
» Dein Profil
› Du verfügst über einen mittleren Schulabschluss, besser
einen höheren Bildungsabschluss, mit guten Noten in den
naturwissenschaftlichen Fächern
› Du bringst gute Deutsch- und Englischkenntnisse mit
› Du bist empathisch und hast Freude am Umgang mit
Menschen
› Du bist bereit, dich auf Patientinnen und Patienten aller
Altersgruppen einzustellen
› Du handelst in hohem Maße eigenständig und verantwortungsbewusst
und bringst dich aktiv in Teamarbeiten ein
› Idealerweise hast du bereits erste praktische Erfahrungen
durch Praktika gemacht
» Unser Angebot
› Abwechslungsreiche und sinnhafte Ausbildung in einem
Krankenhaus der Maximalversorgung
› Selbstständige und eigenverantwortliche Mitarbeit
› Sichere Zukunftsaussichten durch vielseitige Einsatzgebiete
z. B. in Augenarztpraxen und Augenkliniken, teilweise in neurologischen
Kliniken oder im Reha-Bereich für Sehgeschädigte
sowie in der Augenbewegungsforschung
› Tarifliches Azubigehalt (1. Ausbildungsjahr: 1.060,74 Euro, 2.Ausbildungsjahr: 1.120,80 Euro, 3. Ausbildungsjahr: 1.217,53 Euro) sowie eine Jahressonderzahlung von fast einem
Monatsgehalt
› 30 Urlaubstage pro Jahr und Freistellung zur Prüfungsvorbereitung
› Kliniknahe Wohnheimunterkünfte und ein großes Sportangebot
» Deine Zukunft bei uns
Arbeiten an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät
heißt die Zukunft mitzugestalten – die Zukunft der Medizin,
der Patientinnen und Patienten und natürlich deine eigene
Zukunft. Du profitierst von 59 Kliniken und Instituten sowie
zahlreichen weiteren Abteilungen und Einrichtungen und über
10.000 Arbeitsplätzen. Die Medizinische Fakultät der Universität
zu Köln und die Uniklinik Köln übernehmen wichtige gesellschaftliche
Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung.
Ein enges Netzwerk mit vielen universitären und außeruniversitären
Partnern garantiert eine international erfolgreiche
Wissenschaft sowie die exzellente Ausbildung unserer Studierenden.
» Kontakt
Heike Moormann Mana da Costa oder Claudia Schmitz
Geschäftsbereich Personal
+49 221 478-6563
Menschen mit Behinderungen sind uns willkommen und
werden bei gleicher Eignung und Qualifikation bevorzugt.
» uk-koeln.de/karriere
Alles im Blick!
Eine Brille, die Leben verändert
Pressemitteilung des Berufsverbands der Augenärzte Deutschland e. V. vom 27.01.2022
Bei Makulaerkrankungen sind weder Prismen zur Bildverlagerung noch eine Wellenfrontoptimierung sinnvoll – und auch nicht deren Kombination. Das machen augenärztliche Fachverbände in einer Stellungnahme zur „BEST MACULA Spezialbrille“ klar, die ein Optiker aus Dortmund als Hilfsmittel für Menschen mit Netzhautdegeneration anbietet.
Bei einer Makuladegeneration werden Anteile der zentralen Netzhaut zerstört. Das führt zu einem Verlust der zentralen Sehschärfe: Genau dort, wo man hinblickt, ist ein blinder Fleck. Das Gehirn sucht dann als neuen Fixierpunkt auf der Netzhaut die Netzhautstelle mit dem dann schärfsten, aber verminderten Sehen. Mit viel Mühe können die Betroffenen aber die „exzentrische Fixation“ erlernen: Beim Lesen von Texten beispielsweise lernen sie, gezielt „daneben zu sehen“, um noch intakte Netzhautbereiche neben dem geschädigten Areal zu nutzen.
Ein Optiker aus Dortmund hat die „BEST MACULA Spezialbrille“ patentieren lassen, die mit Hilfe von Prismen das Bild auf den noch intakten Teil der Netzhaut jeden Auges verlagern soll. Auf diese Weise werde die exzentrische Fixation unterstützt und die Körperhaltung der Betroffenen werde positiv beeinflusst. In der Patentschrift bezieht sich der Optiker auf eine kanadische Publikation (1), in die die Daten von 33 untersuchten Personen einflossen. Dabei handelt es sich um eine retrospektive Analyse, eine Kontrollgruppe wurde nicht untersucht.
Falsches Heilversprechen
„Es ist davon auszugehen, dass die in der Patentschrift beschriebene Brille nicht besser zur Rehabilitation bei Makuladegeneration geeignet ist als konventionelle Brillen.“ Zu diesem Schluss kommen der Berufsverband der Augenärzte (BVA), die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), die Bielschowsky Gesellschaft (BG) und die Retinologische Gesellschaft (RG) in ihrer Stellungnahme (2). Die Fachverbände werten die entsprechende Darstellung daher als Täuschung. Ein solches falsches Heilversprechen birgt zudem die Gefahr, dass eine sinnvolle Anpassung vergrößernder Sehhilfen, sinnvolle Trainingsmaßnahmen oder gar eine notwendige medikamentöse Behandlung zur Besserung der Sehschärfe unterbleiben.
Komplexes Zusammenspiel von Auge und Hirn
Das Bild, das über die Hornhaut und Linse ins Auge auf die Netzhaut projiziert wird, wird über die Fasern des Sehnervs und der Sehstrahlung auf die Hirnrinde übertragen. Dabei entsprechen Orte auf der Netzhaut Orten in der Sehrinde. Diese Projektion entspricht einem Koordinatensystem. Ändert sich die Blickrichtung, dann wird das Koordinatensystem „mitgenommen“.
Wie Prismen wirken
Prismen ändern den Winkel, mit dem Lichtstrahlen ins Auge fallen. Dadurch wird zwar die Abbildung des Raumes verschoben, aber das in der Hirnrinde den Netzhaut-Orten zugeordnete Koordinatensystem wird dadurch nicht verändert. Die Augen führen vielmehr automatisch eine „Einstellbewegung“ aus, die die Wirkung des Prismas kompensiert. Deshalb ist das Tragen von Prismen aus pathophysiologischer Sicht bei einer Makuladegeneration sinnlos. Eine randomisierte englische Studie (3) mit 225 Teilnehmern zeigte dann auch in drei Behandlungsgruppen, die eine Kontrollgruppe umfassten, keinerlei Wirkungsunterschiede, ob nun Prismen eingesetzt wurden oder nicht.
Sinnvolles Training anbieten
Auch bei der exzentrischen Fixation werden die in der Hirnrinde fixierten Koordinaten nicht neu bewertet. Deshalb ist der Lernprozess bei Makuladegeneration leider sehr mühsam. Es muss trainiert werden, bewusst daneben zu sehen. Es kann auch sein, dass der Bereich, in dem die Netzhautzellen zerstört wurden, im Laufe der Krankheit größer wird, so dass der Ort der bestmöglichen Fixation sich ändert. Den Betroffenen kann geholfen werden, wenn ihnen sinnvolle Rehabilitations- und Trainingsmaßnahmen angeboten werden. Man sollte ihnen nicht versprechen, durch eine Prismenbrille ließe sich auf einfache Art und Weise ein besseres Sehen ermöglichen.
Wellenfront-optimierte Gläser – für Patienten mit Makuladegeneration nicht besser als die üblichen Gläser
Ein anderer Aspekt, bei dem der Anbieter mit irreführenden Versprechungen arbeitet, sind „Wellenfront-optimierte Gläser“. Theoretisch sollten solche Gläser kleine irreguläre Abbildungsfehler der Augen kompensieren und so zu höherer Sehschärfe führen. Hierbei geht es aber um Sehschärfen zwischen ca. 0,8 – 1,0 und besser. Durch die Netzhautschäden bei einer Makuladegeneration ist jedoch die Sehschärfe so stark verringert, dass eine Besserung durch die Korrektur kleinster optischer Abbildungsfehler gar nicht bemerkt werden kann. Solche Gläser haben also für Patienten mit Makuladegeneration im Vergleich zu üblichen Gläsern keinen zusätzlichen Nutzen.
Quellen:
(1) Markowitz Samuel N., Jack E. Teplitsky, Maryam Taheri-Shirazi Restitution of potential visual acuity in low vision patients with the use of yoke prisms. Optom. 2021 Jan 18:S1888-4296(20)30129-1. Doi: 10.1016/j.optom.2020.10.004.
(2) https://augeninfo.de/separee/aktuell/2021/stellungnahme_spezialbrille_bestmacula.pdf
(3) Smith HJ, Dickinson CM, Cacho I, Reeves BC, Harper RA. A randomized controlled trial to determine the effectiveness of prism spectacles for patients with age-related macular degeneration. Archives of Ophthalmology 2005;123(8):1042-50
Veranstaltungen 2022
Der BOD bietet auch in diesem Jahr wieder viele Fortbildungsmöglichkeiten an. Hier finden Sie die Übersicht:
Nachruf Erika de Decker geb. Dannheim
Geb. 19.07.1939
Gest. 9.10.2021
Erika de Decker hat ihr berufliches Leben als Orthoptistin gelebt.
Ca. 1960 bis 1989 hat sie in Bonn gewirkt und hat dort auch jahrelang als leitende Lehrorthoptistin viele Generationen von Orthoptistinnen ausgebildet.
1971 war sie Mitglied bei der Gründung unseres Berufsverbandes.
Mir ist sie seit dieser Zeit bekannt und wurde mir eine besondere Ansprechpartnerin bei den seit 1972 regelmäßigen Treffen, um den ersten Lernzielkatalog zu besprechen. Eine äußerst interessante Zeit, in der die meisten orthoptisch interessierten Professoren, Doktoren, Leiter einiger Lehranstalten und Lehrorthoptistinnen zusammentrafen, um sich auf die Lernziele in allen Fächern für die Ausbildung von Orthoptistinnen von allen gemeinsam festzulegen. Dabei waren, um einige wichtige Persönlichkeiten zu nennen, Prof. Cüppers, Prof. Commerell, anfangs noch Prof. Mackensen, Rüssman, Kaufmann, Mühlendyck, de Decker, Frau Matheus, um nur einige zu nennen. Da ist mir (als damals noch recht frische Orthoptistin) Erika Dannheim als kompetente und streitbare Gesprächstpartnerein sehr wohl in Erinnerung. Sie hat sich sehr mit dem Panoramasehen beschäftigt und als Erstbeschreiber dieser eigenartigen Sehweise von Kries (ca. 1860) aufgetan.
1989 kam sie dann zusammen mit Prof. Herbert Kaufmann und Dr. Gerold Kolling nach Gießen an unsere Lehranstalt. Mir ist diese Zeit sehr wertvoll gewesen. Einer ihrer mich sehr beeindruckenden Bemerkungen war der Satz: „hilf mir mal denken!“, besonders dann, wenn sie ein optisches Problem plagte. So hatten wir 10 Jahre lang ein sehr vertrauensvolles Verhältnis, bis sie 1989 Gießen verließ, um Prof. Wilfried de Decker zu heiraten und zunächst an der Hamburger Orthoptistinnen Schule zu arbeiten. Wann beide dann die Fahrerei zwischen Kiel und Hamburg leid waren weiß ich nicht mehr genau.
Ihre letzten Berufsjahre hat sie jedenfalls mit ihrem Mann in Kiel an der Augenklinik gewirkt.
Und ein kleines Häuschen mit Garten in der Köpenikstraße bewohnt.
Seit 50 Jahren eine starke Gemeinschaft
Das Tätigkeitsfeld der Orthoptist*innen hat sich im letzten halben Jahrhundert ständig weiterentwickelt. Mit seinen qualifizierten Fort- und Weiterbildungsangeboten unterstützt der BOD Orthoptist*innen dabei, neue Erkenntnisse und Methoden zum Wohle der Patient*innen im Berufsalltag anzuwenden. Auch durch seine politische Arbeit leistet der BOD einen wichtigen Beitrag für ein besseres Gesundheitswesen und steht dabei im Austausch mit Augen- und Kinderärzten, Neurologen, Ergo- und Physiothe-rapeuten, Logopäden und natürlich Patientenvertretern.
Standen in der Anfangszeit des BOD noch die Etablierung des Berufs und das 1989 erreichte Berufsgesetz zur einheitlichen staatlichen Ausbildung im Mittelpunkt der Arbeit, so liegt der Blick heute angesichts des immer komplexeren Berufsbildes und der europäischen Harmonisierung der Anforderungen auf Fragen wie der Akademisierung und der Rolle der Orthoptist*innen in einem den neuen Herausforderungen angepassten Gesundheitssystem.
Dank seiner engagierten Mitglieder, der kompetenten Fachgremien und Regionalgruppen und der guten Vernetzung mit anderen Verbänden ist der BOD sowohl nach innen wie nach außen gut aufgestellt für die Herausforderungen der nächsten 50 Jahre .