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Jeder fünfte Seniorenheim-Bewohner sollte dringend zum Augenarzt

Jeder fünfte Seniorenheim-Bewohner sollte dringend zum Augenarzt
Studie der Universitäts-Augenklinik Würzburg belegt, wie wichtig regelmäßige Augenuntersuchungen in Senioren-einrichtungen sind
Bewohner in Senioreneinrichtungen werden oft nicht ausreichend augenfachärztlich versorgt – diesen Schluss lässt eine Studie der Universitäts-Augenklinik Würzburg und der Blindeninstitutsstiftung zu, die im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht worden ist. Für die Studie wurden 203 Bewohnerinnen und Bewohner von Senioreneinrichtungen in Unterfranken untersucht. Bei 44 Senioren lag eine akut behandlungsbedürftige Augenerkrankung vor, bei 91 wurden regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt empfohlen. Die Studie wurde im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Projektes „Sehen im Alter“ durchgeführt.
komplette Pressemitteilung

Präsentation des BOD beim 61. Jahreskongress der Ergotherapeuten in Würzburg

Präsentation des BOD beim 61. Jahreskongress der Ergotherapeuten in Würzburg
Liebe Kolleginnen,
im Rahmen des 61. DVE – Kongress in Bielefeld vom 06. bis 08. Mai  2016 präsentierten wir wiederum den BOD und somit auch uns, die Orthoptistinnen.
Der Kongress fand im neu gestalteten Congresszentrum statt. Den Aufbau nahm Frau Kunkel.Freitag und ihr Ehemann am 05.0.5.2016 vor.
Die Kongressorganisation teilte uns auf Anfrage mit, dass mit 1200 Kongressbesucher gerechnet wird. 
Am 06.Mai. war Tagungsbeginn. Wir waren von 9.30 bis 16.30 am Stand. Am Donnerstag, dem 1. Tagungstag, waren die Besuche an allen Ständen überschaubar. Am 2. Tag nahm die Teilnehmerzahl deutlich zu. Auch am 3. Tag war das Interesse noch groß.
Die Besucher des Standes waren dankbar, uns zu finden.
Die meisten der erfahrenen Ergotherapeuten wissen um  die  Wichtigkeit, dass Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten bei einer Orthoptistin vorgestellt werden müssen.
Leider ist einigen Ergotherapeuten die Differenzierung zwischen Orthoptistinnen und Optometristen  nicht klar. Dies klar zu stellen umfasste einen großen Teil unserer Aufklärungsgespräche Es ergaben sich sehr viele informative Gespräche und die Besucher fühlten sich, nach Ihrer Aussage danach sicherer, Ihre Klienten an kompetente Therapeuten zu verweisen.
Immer wieder wurde darum gebeten, dass auf Ergotherapietagungen Vorträge von Orthoptistinnen gehalten werden. Dieses Jahr konnten wir endlich einen Vortrag placieren, den Frau Lenk-Schäfer hielt. Trotz der ungünstigen Zeit um 8.00H verzeichneten wir 40 Zuhörer. Viele Teilnehmer kamen anschließend an unseren Stand und drückten Ihre Begeisterung aus. Eine Studentin fand für sich den Vortrag als aufschlussreichsten aller gehörten Vorlesungen. Einige hätten sich gewünscht, dass für den Vortrag von Frau Lenk-Schäfer mehr Zeit zur Verfügung gestanden hätte.
Es wurde auch gebeten im Rahmen eines Fachartikels einen „diagnostischen Leitfaden für Ergotherapeuten“ zum Erkennen visueller Auffälligkeiten vorzustellen.
Der Begriff Winkelfehlsichtigkeit kam immer wieder auf. Wir konnten recht schnell die Begrifflichkeit und den medizinischen Sachverhalt darstellen. Aufklärung ist weiterhin nötig.
 
 
Unser Resume wie die Jahre zuvor:  jede von unseren Kolleginnen muss !! sich engagieren, um sich in ihrem lokalen Umfeld bekannt zu machen und ihr Netzwerk aufzubauen. Sie läuft dabei sicher offene Türen ein. Das Bewusstsein, dass wir nur interdisziplinär wertvoll arbeiten können , ist vorhanden.

Unserer Präsentation auf der Ergo-Tagung war wieder positiv.

 Wer uns kennt, schätzt unsere Kompetenz .

Vorausschau: der 62. Jahreskongress DVE wird in Leipzig stattfinden. Das Datum stand noch nicht fest.
 
 
 

Petra Kunkel-Freitag                         Andrea Schmeinck

AG  Sehen-Wahrnehmen-Verarbeiten

Einblick in das Berufsförderungswerk Düren

Einblick in das Berufsförderungswerk Düren
Exkursion der Orthoptisten-Schülerinnen Düsseldorf
Es wurde uns im Rahmen unserer Ausbildung die Möglichkeit geboten, am 23.10.15, dem Berufsförderungswerk Düren einen Besuch abzustatten. Da wir Orthoptik Schüler noch keine genaue Vorstellung über die Angebote, Ablauf sowie die Patienten des Förderungswerks hatten, haben wir zuerst von Katrin Hildebrand (dortige Diplom-Orthoptistin) eine erste Einführung erhalten. Sie erzählte uns, dass zu den allgemeinen Angeboten des BFW Düren: wohnortnahe Erstberatung, Hilfsmittelberatung für einen bestehen Arbeitsplatz, Umschulung in verschiedene Berufe (Qualifizierung), individuelle Weiterbildung (z.B. EDV-Schulung), berufliche Integration, Information über Zuschüsse und Rechte, Unterstützung bei Antragstellung gehören. Anschließend brachte sie uns Ihren Arbeitsbereich nahe und zeigte uns ihren Arbeitsplatz. Zu ihren Aufgaben gehören: Überprüfung der Sehfunktion, Anpassung der geeigneten Refraktion bzw. Sehhilfen zur Optimierung des Restsehvermögens mit Hilfe einer großen Auswahl an optisch vergrößernden Hilfsmitteln für den privaten Bereich, sowie für den Arbeitsplatz. Außerdem besteht noch eine große Auswahl der passenden Filtergläser bei Blendempfindlichkeit sowie bei Störungen des Kontrastsehens. Einige der Therapiehilfsmittel wie z.B. Kantenfilter und Monokulare waren uns bereits aus unserem Low-Vision Unterricht bekannt.
Im Anschluss lernten wir Frau Berger, eine der Mobilitätstrainer/innen, kennen. Sie erklärte uns zuerst alles rundum ihr Berufsfeld.  Wir erfuhren, dass man in einer elfmonatigen Ausbildung den Beruf Mobilitätstrainer bzw. O&M- Trainer erlernen kann. Den Sehbehinderten wird in etwa 80-100 Stunden gezeigt wie sie in gewohnter und fremder Umgebung zurechtkommen, was uns erstmals sehr wenig erschien. Außerdem gehören noch zu Ihren Arbeitsaufgaben: Optimaler Einsatz des Restsehvermögens, Langstocktraining, Orientierung in Gebäuden, Verhalten im Straßenverkehr bzw. Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.
Auch wir erfuhren selbst, wie es ist sich als blinder bzw. sehbehinderter Mensch zurecht zu finden. Wir trugen Augenbinden, die diverse Augenerkrankungen simulierten. Wie zum Beispiel: Retinitis pigmentosa oder Makula Degeneration. Wir bewegten uns mit Langstock auf dem Gelände des BFW und bewältigten einige Hindernisse wie Steigungen und Treppen.
Nach dieser Erfahrung tauschten wir diese Augenbinden gegen lichtundurchlässige Augenbinden aus. Auch hier orientierten wir uns mit dem Langstock auf dem Gelände. Der Unterschied war enorm. Die Orientierung mit der Wahrnehmung von Lichtschein fällt um einiges leichter als, als Vollblinder. Durch diese Erfahrung lernten wir wie wichtig es ist auch den kleinsten Sehrest nutzen zu können.
Dieser Ausflug zum Berufsförderungswerk Düren, zeigte uns wie sich Menschen mit Sehbehinderungen fühlen und im Alltag zurechtfinden. Durch diesen Ausflug wissen wir, wie wir uns blinden Menschen gegenüber besser verhalten können und ihnen falls Bedarf besteht helfen können.

Wir, die Orthoptikschülerinnen der Uniklinik Düsseldorf, bedanken uns rechtherzlich das wir die Möglichkeit hatten uns einen Einblick über die Arbeit mit Sehbehinderten und Blinden zu verschaffen.

28. Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen am 02.03.2016

28. Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen am 02.03.2016

Hohe Qualitätsstandards bewahren – Normung von Gesundheitsdienstleistungen   verhindern
Berlin, 03.03.2016 – Die Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen hat sich bei ihrer Jahrestagung in der Bundesärztekammer   am
2. März 2016 gegen Bestrebungen auf europäischer und nationaler Ebene gewandt, die Tätigkeit von Ärzten und Angehörigen anderer Berufe im Gesundheitswesen zu normieren. Nach Auffassung der mehr als 40 Mitgliedsverbände der Fachberufekonferenz werden damit Instrumente, die bei Medizinprodukten, medizinisch-technischen Geräten oder beim Qualitätsmanagement sinnvoll sind, auf Tätigkeiten bei der medizinischen Behandlung und Pflege von Patienten übertragen. Das sensible Feld der Gesundheit sei aber für Normungsbestrebungen völlig ungeeignet,  warnten die Verbände.
„Eine weitere Regulierung der Patientenversorgung durch europäische Normen ist völlig überflüssig und unterläuft die deutschen Qualitätsstandards für Gesundheitsdienstleistungen. Sie wird der individuellen Beziehung zum Patienten nicht gerecht", sagte Dr. Max Kaplan, Vorsitzender der Fachberufekonferenz und Vizepräsident der Bundesärztekammer, auf der Tagung in   Berlin.
Nach Überzeugung der Mitgliedsverbände und der anwesenden Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums gebe es in Deutschland umfassende gesetzliche und berufsrechtliche Regelungen für die Ausübung der Gesundheitsberufe sowie transparente und evidenzbasierte wissenschaftliche Leitlinien. Diese bildeten die Grundlage für die stets situationsabhängige  und  selbstbestimmte Berufsausübung.
Die Teilnehmer beschäftigten sich auch mit den Vorgaben der Berufsanerkennungs-Richtlinie zur Fortbildung und zur Sprachkompetenz sowie mit dem europäischen Referenzrahmen für Sprachen und seiner Anwendung bei den  Gesundheitsberufen.
Zudem  nutzten  die  Angehörigen  der  Gesundheitsfachberufe  die  Tagung für einen Erfahrungsaustausch über die gesundheitliche Versorgung von Flüchtlingen. Die Teilnehmer betonten, dass nicht zuletzt die funktionierende interprofessionelle Kooperation und das große – häufig ehrenamtliche – Engagement der Beschäftigten im Gesundheitswesen dazu beitragen, die großen Herausforderungen zu  bewältigen.
Vor dem Hintergrund des neuen Entlassungsmanagements nach § 39 SGB V sowie den aktuellen Entwicklungen im E-Health-Bereich bekannten sich die Konferenzteilnehmer deutlich zur
„Prozessverbesserung in der Patientenversorgung durch Kooperation und Koordination zwischen Gesundheitsberufen“, wie sie in der gleichnamigen Broschüre der Konferenz beschrieben ist (www.baek.de/Broschüre/Prozessverbesserung).
Die vom Vorstand der Bundesärztekammer initiierte Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen besteht nunmehr seit 27 Jahren. Ziel dieser ständigen Einrichtung ist es, den Dialog und die interprofessionelle sowie sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsfachberufen zu fördern und aktuelle gesundheitspolitische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Berufsausübung zu beraten.

Rücktritt von Frau Wollenweber-Noot

Rücktritt von Frau Wollenweber-Noot

Ende 2015 lege ich meine BOD-Ämter nieder“

Frau Wollenweber-Noot hat ihre Ankündigung inzwischen wahrgemacht und ihre BOD-Ämter mit Wirkung zum 31.12.2015 niedergelegt.
Frau Wollenweber-Noot  hat sich ja bereits seit den siebziger Jahren, u.a. auch unter meinem Vorsitz, für den BOD engagiert

Nach ihrem Staatsexamen 1970 zur Orthoptistin an der Universitäts-Augenklinik Gießen

hat sie wohnortbedingt in der Orthoptik von verschiedenen niedergelassenen Augenärzten gearbeitet; u.a. war sie auch von 1975 – 1978 Lehrorthoptistin an der Universitäts-Augenklinik Münster.

Die letzten 8 Jahre vor Eintritt in die Rente war sie in der Sehbehindertenambulanz der Universitäts-Augenklinik Essen tätig.

 

Nun zu ihren zahlreichen Ämtern im Berufsverband der Orthoptistinnen Deutschlands e.V. (BOD) in chronologischer Reihenfolge:

 

Gründungsmitglied des BOD                                                                1971

Literaturservice des BOD                                                                     1977 – 2010

Regionalleiterin der Region Hamburg                                                  1978 – 1980

Schriftführerin im BOD Vorstand                                                          1985 – 1994

Vertreterin des BOD in der IOA                                                            1989 – 1996

Vertreterin des BOD in der AG MTG                                                      1992 – 2015

                      Sprecherin der AG MTG                                                              1999 – 2004

Fachausschusses Aus- und Weiterbildung                                          2000 – 2015

Vertreterin des BOD in der Konferenz der Fachberufe im

Gesundheitswesen bei der Bundesärztekammer                                2000 – 2010

AG Gesetz                                                                                           2007 – 2015

Vertreterin des BOD im Fachbeirat des eGBR                                      2011 – 2015

Vertreterin des BOD und Gründungsmitglied NGBR                         2014 – 2015

 

 

 

 

Zudem war sie:

 

Mitglied im Entwicklungsteam des Bachelor-Studiengangs „Orthoptik“

an der FH Salzburg, Österreich                                                                         

Mitglied der ExpertInnengruppe des Robert-Bosch-Projektes „AQiG“

(Entwicklung, Erprobung und Evaluierung übergreifender Qualitätskriterien

für die Berufsausbildung der Gesundheitsberufe)

Vertreterin des BOD als assoziiertes Mitglied im HVG            sowie

Mitglied in der Fachkommission Studium und Lehre im HVG                    

(Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V.)       

Wie aus der Übersicht ersichtlich, lagen die Schwerpunkte ihrer Verbandstätigkeit vorwiegend im Bildungsbereich.
Es war ihr ein großes Anliegen, dass wir Orthoptistinnen, die unter berufs- und gesundheitspolitischen  Aspekten ja schon von jeher eine Zwischenposition einnehmen
(nicht selbstständig, kein reiner Therapieberuf) nicht den Anschluss verlieren. So war die „Akademisierung“ der Gesundheitsfachberufe, auch für die Orthoptistinnen, ein schon sehr früh heiß diskutiertes Thema in unserem Verband. Sie hat sich bereits dafür engagiert, als wir „Offiziellen“ noch keine näheren Vorstellungen davon hatten. Heute können und müssen wir ihr dafür dankbar sein, dass sie sich so hartnäckig dafür eingesetzt hat.

Um diese Ziele weiter zu verfolgen, hat sie in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften mitgearbeitet, die nach Erfüllung des Arbeitsauftrages wieder aufgelöst wurden: so z.B.
               AG Ausbildung Lehrorthoptistinnen
               AG Professionalisierung
               AG Curriculum 2007-2011

Ihr verdanken wir auch die Initiative und das Know How für die Veröffentlichungen zu der oben genannten Thematik wie:
              Berufsprofil Orthoptik
              Positionspapier Orthoptik Akademisierung und Professionalisierung der Orthoptik
              Curriculum Orthoptik
              Orthoptischer Prozess
              Orthoptische Perspektiven und Forderungen
              Kompetenzprofil Orthoptik

Die Erstellung dieser Papiere ist sehr wichtig für die Positionierung unseres Berufsstandes im Gesundheitswesen.
Sie dienen zur Information und Diskussionsgrundlage für die zahlreichen Gespräche mit Politikern und den verschiedenen Institutionen, die Fr. Wollenweber-Noot und die Vorstandsmitglieder im Laufe der Jahre geführt haben.

Liebe Christa,
ich muss gestehen, dass mir vieles, von dem, was Du für den BOD getan hast, entfallen war und dass mir bei der Erstellung dieses Rückblicks wieder so richtig bewusst geworden ist, was Du so alles für den Verband geleistet hast.
Da wir ja in den 43 Jahren, die ich für den Verband tätig war, viele Berührungspunkte hatten und mal mehr, mal weniger intensiv zusammengearbeitet haben, möchte ich Dir ganz persönlich und auch im Namen des Verbandes für Dein jahrelanges Engagement danken. Ich wünsche Dir für Deinen „Ruhestand“ alles Gute. Wir bleiben sicherlich weiter in Verbindung.
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Maria Luise Lenk-Schäfer

 

Neuer BOD-Forschungsbericht

Neuer BOD-Forschungsbericht

Die AG Forschung wurde im November 2011 gegründet und besteht derzeit aus 4 Mitgliedern. Die AG hat es sich zum Ziel gesetzt, die wissenschaftliche Arbeit im BOD zu fördern, die wissenschaftlichen Aspekte im Berufsfeld der Orthoptistin nach innen und außen hin darzustellen und gemeinsam Forschungsprojekte durchzuführen.
Eine der Aufgaben der AG ist die Erstellung des jährlichen Forschungsberichts. Dieser soll zeigen, wo Orthoptistinnen mitwirken, wie vielfältig sich Orthoptistinnen engagieren und eine möglichst vollständige Zusammenstellung des wissenschaftlichen Engagements von Orthoptistinnen darstellen.
Auch im neuen Forschungsbericht zeigt sich, dass weiterhin viele Orthoptisten und Orthoptistinnen sich wissenschaftlich betätigen.
5. Forschungsbericht

Ein neuer Beruf – Schriftdolmetscher

Ein neuer Beruf – Schriftdolmetscher

aus DBSV Verbandszeitschrift "Gegenwart"

von Roxanne Dibrell

Dolmetschen zwischen Hören und Sehen
Schriftdolmetschen das bedeutet Gesprochenes in Geschriebenes zu übersetzen.
Im Jahr 2015 bot das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg erstmals eine Fortbildung zum Schriftdolmetscher  an. Eine  Teilnehmerin  berichtet.

Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für Sprachen und so lag es nahe, Übersetzen zu studieren. Ich lernte, Fachtexte aus dem Eng­ lischen und Niederländischen ins Deutsche zu übersetzen. Da ich ein kommunikationsfreu­ diger Mensch bin, fehlte mir bei dieser Arbeit allerdings der Kontakt zum Menschen. Während meines Studiums probierte ich das Konferenz­ dolmetschen aus. Es machte viel Spaß, gestal­ tete sich aufgrund meiner Sehbehinderung aber schwierig. Denn beim Fremdsprachendolmet­ schen ist es auch wichtig, die Mimik des Spre­ chers zu sehen, um Inhalte richtig übersetzen zu können.
Als mir eine Freundin einen Newsletter weiter­ leitete, in dem der Beruf des Schriftdolmet­ schers und die Fortbildung am BFW Würzburg vorgestellt wurden, war ich sofort Feuer und Flamme.   Schriftdolmetscher   übertragen   für gehörlose und hörbehinderte Menschen das gesprochene Wort in Text. Dazu verwenden sie einen Computer mit Tastatur oder – immer häufiger – eine Spracherkennungssoftware. In diese spricht  der  Schriftdolmetscher das, was in der zu dolmetschenden Schulstunde oder Tagung gesagt wird. Dabei werden auch Spre­ cherwechsel und Satzzeichen diktiert, um den Text   übersichtlich   zu  strukturieren.  Informa­tionen werden sinnvoll  zusammengefasst,  da es auf die Vermittlung des  Inhalts  ankommt  und nicht auf eine Wort-für-Wort-Übertragung. Der vom Schriftdolmetscher geschriebene oder gesprochene Text wird über eine Online­ Konferenzsoftware als Text auf dem PC, Laptop, Tablet oder Smartphone des hörbehinderten Menschen wiedergegeben. Damit ist der Schriftdolmetscher eine gute Alternative zum Gebärdendolmetscher.
Endlich bekam mein Wunsch, Dolmetscherin zu werden, eine zweite Chance. Und nicht nur das:  Als  Schriftdolmetscherin  würde  ich  Menschen sehen helfen können, die ebenfalls eine Behin­ derung haben. Nach einiger Bedenkzeit melde­ te ich mich zu der neunmonatigen Fortbildung an.
Seitdem mache ich mich alle paar Wochen auf den Weg zu den insgesamt sieben Präsenzver­ anstaltungen, die an verlängerten Wochenen­ den in Veitshöchheim stattfinden. Gemeinsam mit sieben anderen Teilnehmern trainiere ich meine Schreibgeschwindigkeit, das Arbeiten mit Kürzeln oder mit der Spracherkennungssoft­ ware. Wir beschäftigen uns auch mit den recht­ lichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen, erwerben Kenntnisse der wichtigsten Hörbehin­ derungen und üben die Kommunikation mit gehörlosen und hörbehinderten Menschen. Die Wochenenden sind anstrengend und wenn ich sonntagabends nacl1Hause fahre, bin icl1ziem­ lich geschafft – meinem Ziel aber auch immer ein Stückchen näher.
Zwischen den Wochenenden, die ich im BFW verbringe, liegen die so genannten Online­ phasen, in denen ich zu Hause am Computer auf einer barrierefreien Lernplattform die Unter­ richtsinhalte durcharbeite. Dort übe ich zum Beispiel verschiedene Dolmetschtechniken wie das Zusammenfassen, das Umformulieren oder Paraphrasieren. Regelmäßig treffe ich mich per Onlinekonferenz mit einem Coach, der meine Fortschritte beurteilt und mir Tipps und Hilfe­ stellungen gibt.
Das Schriftdolmetschen ist eine spannende, aber ebenso anspruchsvolle Tätigkeit, die eine gute Auffassungsgabe und hohe Konzentration erfordert. Weil ich es gewohnt bin, mir vieles zu merken, habe ich ein sehr gutes Gedächtnis. Meine Sehbehinderung ist nur hinderlich, wenn sich ein Fehler einschleicht, weil ich ihn nicht so schnell korrigieren kann wie ein Sehender. Man muss beim Schriftdolmetschen viele Dinge gleichzeitig koordinieren und dabei immer einen kühlen Kopf bewahren – auch wenn der Spre­cher sehr schnell oder mit einem starken Akzent oder Dialekt spricht und man etwas nicht ver­ standen hat. Das fällt mir noch schwer, mit mehr Routine werde ich aber auch diese Herausfor­ derung meistern. Im Januar bin ich hoffentlich fit und flott genug, um die Abschlussprüfung zu bestehen.
Das Schriftdolmetschen bietet gerade für blin­de und sehbehinderte Menschen eine tolle neue Berufschance.  Man kann sagen, dass die  In­klusion hier inklusive Arbeitsplätze schafft. Die Technik   macht es sogar möglich, dass der Schriftdolmetscher nicht bei der zu dolmet­ schenden Veranstaltung anwesend sein muss, sondern nur online zugeschaltet wird.
Nach der Fortbildung möchte ich versuchen, eine  Festanstellung  zu  bekommen.  In der Dolmetscheragentur, mit der das BFW eng zusam­ menarbeitet, werden zum Beispiel händerin­ gend weitere Schriftdolmetscher gesucht. Aber auch eine freiberufliche Tätigkeit kann ich mir vorstellen. Am liebsten würde ich gehörlose und hörbehinderte Studenten begleiten, da ich weiß, wie schwierig es sein kann, mit einer Behinde­rung zu studieren.

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Vom Wort zur Schrift: Beim Schriftdolmetschen sind Schnelligkeit und Konzentration gefragt

kühlen Kopf bewahren – auch wenn der Spre­ cher sehr schnell oder mit einem starken Akzent oder Dialekt spricht und man etwas nicht ver­ standen hat. Das fällt mir noch schwer, mit mehr Routine werde ich aber auch diese Herausfor­ derung meistern. Im Januar bin ich hoffentlich fit und flott genug, um die Abschlussprüfung zu bestehen.
Das Schriftdolmetschen bietet gerade für blin­ de und sehbehinderte Menschen eine tolle neue Berufschance.  Man kann sagen, dass die  In­
klusion hier inklusive Arbeitsplätze schafft. Die Technik   macht   es   sogar   möglich,   dass der
metscheragentur, mit der das BFW eng zusam­ menarbeitet, werden zum Beispiel händerin­ gend weitere Schriftdolmetscher gesucht. Aber auch eine freiberufliche Tätigkeit kann ich mir vorstellen. Am liebsten würde ich gehörlose und hörbehinderte Studenten begleiten, da ich weiß, wie schwierig es sein kann, mit einer Behinde­ rung zu studieren.
Roxanne Dibre/1 (25) ist in der Ausbildung zur Schriftdolmetscherin und lebt im hessischen Mörlenbach.

Für  die Schriftdolmetscherfortbildung
Schriftdolmetscher nicht bei der zu dolmet­ schenden Veranstaltung anwesend sein muss, sondern  nur online zugeschaltet wird.
Nach der Fortbildung möchte ich versuchen, eine  Festanstellung  zu  bekommen.  In der Dol-

11/2015
[]]
2016 sind noch Plätze frei.
Mehr Infos beim BFW Würzburg, Monika Weigand, Tel.: 09 31 / 90 01-850, E-Mail: monika.weigand@bfw-wuerzburg.de
und  unter www.bfw-wuerzburg.de

Orthoptistinnengesetz modernisieren

Orthoptistinnengesetz modernisieren
Am Mittwoch, den 21.10 2015 fand mit dem Abgeordneten des Bayerischen Landtags Herrn Seidenath in sehr angenehmer Atmosphäre ein konstruktives Gespräch statt. Herr Seidenath ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege sowie Vorsitzender des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege der CSU-Landtagsfraktion.
Er sieht, ebenfalls Handlungsbedarf in Bezug auf unser Berufsgesetz und wird einen Antrag in den Landtag einbringen. Darin wird  die Staatsregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass das Gesetz über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz) aus dem Jahr 1989 reformiert wird.
Christa Wollenweber-Noot, Bildungsausschuss

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