Vielseitige Arbeit im interdisziplinären Team am Blindeninstitut Würzburg

Die Blindeninstitutsstiftung versorgt an verschiedenen Standorten in Bayern und Thüringen Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung aller Altersklassen mit und ohne zusätzliche Beeinträchtigungen. Der größte Standort ist Würzburg. Hier habe ich vor viereinhalb Jahren begonnen zu arbeiten. Im Blindeninstitut Würzburg arbeiten insgesamt sieben Orthoptistinnen in Voll- oder Teilzeit in unterschiedlichen Arbeitsbereichen mit verschiedenen Schwerpunkten. Dabei hat jeder Bereich seine eigenen Besonderheiten. Allen gemeinsam sind aber der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Fachrichtungen:

  • So fährt man in der visuellen Frühförderung ein- bis zweimal im Jahr mit der Frühförderin zu dem geförderten Kind, führt eine orthoptische Untersuchung durch und bespricht daraufhin mit der Frühförderin, mit Eltern und gegebenenfalls mit Erzieher:innen die Befunde und Fördermöglichkeiten.

  • Die Orthoptistinnen, die über das Beratungs- und Kompetenzzentrum Sehen und Kommunikation des Blindeninstituts Würzburg als interner Fachdienst für den Schul- und Erwachsenenbereich zuständig sind, führen ähnliche jährliche orthoptische Untersuchungen und Besprechungen mit Lehrer:innen, Gruppenmitarbeiter:innen und Therapeut:innen durch. Hier wird zudem in Zusammenarbeit mit zwei Augenoptikermeisterinnen/ Optometristinnen die Ausstattung mit optischen Hilfsmitteln in die Wege geleitet. Weiterhin besteht eine Kooperation mit der Universitäts-Augenklinik Würzburg.

  • Ebenfalls im Beratungs- und Kompetenzzentrum Sehen und Kommunikation eingeordnet sind externe Beratungsangebote. Hier wird beispielsweise das Präventionsprogramm „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“ angeboten und auch von einer Orthoptistin begleitet. Dieses besucht bayernweit Pflegeeinrichtungen und berät dort die Mitarbeitenden und Leitungskräfte zu den Themen Sehen im Alter und sehgerechte Barrierefreiheit.

  • Das MZEB (Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung) ist eine interdisziplinäre Praxis für erwachsene Menschen mit Behinderungen, ähnlich des Konzepts eines Sozialpädiatrischen Zentrums. Im MZEB werden Patient:innen von Ärzt:innen und Therapeut:innen verschiedener Fachdisziplinen gemeinsam behandelt. Als einziges MZEB in Deutschland sind in Würzburg auch ein Augenarzt und eine Orthoptistin beschäftigt.

 

Mittlerweile arbeite ich in drei dieser Bereiche (visuelle Frühförderung, Schulbereich, MZEB). Jede Abteilung hat dabei ihre eigenen Reize und Herausforderungen. Besonders habe ich in meiner bisherigen Zeit den Austausch zwischen den hier arbeitenden Orthoptistinnen und den interdisziplinären Austausch mit Lehrer:innen, Sozial- und Sonderpädagog:innen/Erzieher:innen, Optiker:innen, Ärzt:innen und Therapeut:innen genossen. Auch wenn die Untersuchung von mehrfach beeinträchtigten Patient:innen eine Herausforderung sein kann und bei Beantragungen von Hilfsmitteln immer wieder Hürden auftreten, kann man sich jederzeit an Kolleginnen wenden und findet gemeinsam eine Lösung.

Um mehr Orthoptist:innen einen Einblick in dieses vielfältige Arbeitsfeld zu ermöglichen, bietet das Blindeninstitut Würzburg auch die Möglichkeit, in den verschiedenen Abteilungen ein Praktikum oder eine Hospitation zu absolvieren. Bei Interesse an einem Praktikum oder einer Hospitation kann sich an die Sekretariate bzw. Anmeldungen der entsprechenden Abteilungen telefonisch gewandt werden:

Beratungs- und Kompetenzzentrum Sehen und Kommunikation: Tel. 0931/2092-23167

Visuelle Frühförderung: Tel. 0931/2092-2308

MZEB: Tel. 0931/2092-5500

Weitere Informationen sind auf der Website der Blindeninstitutsstiftung zu finden: www.blindeninstitut.de

 

Katrin Schuler-Dong

Blindeninstitut Würzburg

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