Nachruf Erika de Decker geb. Dannheim
Geb. 19.07.1939
Gest. 9.10.2021
Erika de Decker hat ihr berufliches Leben als Orthoptistin gelebt.
Ca. 1960 bis 1989 hat sie in Bonn gewirkt und hat dort auch jahrelang als leitende Lehrorthoptistin viele Generationen von Orthoptistinnen ausgebildet.
1971 war sie Mitglied bei der Gründung unseres Berufsverbandes.
Mir ist sie seit dieser Zeit bekannt und wurde mir eine besondere Ansprechpartnerin bei den seit 1972 regelmäßigen Treffen, um den ersten Lernzielkatalog zu besprechen. Eine äußerst interessante Zeit, in der die meisten orthoptisch interessierten Professoren, Doktoren, Leiter einiger Lehranstalten und Lehrorthoptistinnen zusammentrafen, um sich auf die Lernziele in allen Fächern für die Ausbildung von Orthoptistinnen von allen gemeinsam festzulegen. Dabei waren, um einige wichtige Persönlichkeiten zu nennen, Prof. Cüppers, Prof. Commerell, anfangs noch Prof. Mackensen, Rüssman, Kaufmann, Mühlendyck, de Decker, Frau Matheus, um nur einige zu nennen. Da ist mir (als damals noch recht frische Orthoptistin) Erika Dannheim als kompetente und streitbare Gesprächstpartnerein sehr wohl in Erinnerung. Sie hat sich sehr mit dem Panoramasehen beschäftigt und als Erstbeschreiber dieser eigenartigen Sehweise von Kries (ca. 1860) aufgetan.
1989 kam sie dann zusammen mit Prof. Herbert Kaufmann und Dr. Gerold Kolling nach Gießen an unsere Lehranstalt. Mir ist diese Zeit sehr wertvoll gewesen. Einer ihrer mich sehr beeindruckenden Bemerkungen war der Satz: „hilf mir mal denken!“, besonders dann, wenn sie ein optisches Problem plagte. So hatten wir 10 Jahre lang ein sehr vertrauensvolles Verhältnis, bis sie 1989 Gießen verließ, um Prof. Wilfried de Decker zu heiraten und zunächst an der Hamburger Orthoptistinnen Schule zu arbeiten. Wann beide dann die Fahrerei zwischen Kiel und Hamburg leid waren weiß ich nicht mehr genau.
Ihre letzten Berufsjahre hat sie jedenfalls mit ihrem Mann in Kiel an der Augenklinik gewirkt.
Und ein kleines Häuschen mit Garten in der Köpenikstraße bewohnt.