Kategorie: Presse

Jeder fünfte Seniorenheim-Bewohner sollte dringend zum Augenarzt

Jeder fünfte Seniorenheim-Bewohner sollte dringend zum Augenarzt
Studie der Universitäts-Augenklinik Würzburg belegt, wie wichtig regelmäßige Augenuntersuchungen in Senioren-einrichtungen sind
Bewohner in Senioreneinrichtungen werden oft nicht ausreichend augenfachärztlich versorgt – diesen Schluss lässt eine Studie der Universitäts-Augenklinik Würzburg und der Blindeninstitutsstiftung zu, die im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht worden ist. Für die Studie wurden 203 Bewohnerinnen und Bewohner von Senioreneinrichtungen in Unterfranken untersucht. Bei 44 Senioren lag eine akut behandlungsbedürftige Augenerkrankung vor, bei 91 wurden regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt empfohlen. Die Studie wurde im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Projektes „Sehen im Alter“ durchgeführt.
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Einblick in das Berufsförderungswerk Düren

Einblick in das Berufsförderungswerk Düren
Exkursion der Orthoptisten-Schülerinnen Düsseldorf
Es wurde uns im Rahmen unserer Ausbildung die Möglichkeit geboten, am 23.10.15, dem Berufsförderungswerk Düren einen Besuch abzustatten. Da wir Orthoptik Schüler noch keine genaue Vorstellung über die Angebote, Ablauf sowie die Patienten des Förderungswerks hatten, haben wir zuerst von Katrin Hildebrand (dortige Diplom-Orthoptistin) eine erste Einführung erhalten. Sie erzählte uns, dass zu den allgemeinen Angeboten des BFW Düren: wohnortnahe Erstberatung, Hilfsmittelberatung für einen bestehen Arbeitsplatz, Umschulung in verschiedene Berufe (Qualifizierung), individuelle Weiterbildung (z.B. EDV-Schulung), berufliche Integration, Information über Zuschüsse und Rechte, Unterstützung bei Antragstellung gehören. Anschließend brachte sie uns Ihren Arbeitsbereich nahe und zeigte uns ihren Arbeitsplatz. Zu ihren Aufgaben gehören: Überprüfung der Sehfunktion, Anpassung der geeigneten Refraktion bzw. Sehhilfen zur Optimierung des Restsehvermögens mit Hilfe einer großen Auswahl an optisch vergrößernden Hilfsmitteln für den privaten Bereich, sowie für den Arbeitsplatz. Außerdem besteht noch eine große Auswahl der passenden Filtergläser bei Blendempfindlichkeit sowie bei Störungen des Kontrastsehens. Einige der Therapiehilfsmittel wie z.B. Kantenfilter und Monokulare waren uns bereits aus unserem Low-Vision Unterricht bekannt.
Im Anschluss lernten wir Frau Berger, eine der Mobilitätstrainer/innen, kennen. Sie erklärte uns zuerst alles rundum ihr Berufsfeld.  Wir erfuhren, dass man in einer elfmonatigen Ausbildung den Beruf Mobilitätstrainer bzw. O&M- Trainer erlernen kann. Den Sehbehinderten wird in etwa 80-100 Stunden gezeigt wie sie in gewohnter und fremder Umgebung zurechtkommen, was uns erstmals sehr wenig erschien. Außerdem gehören noch zu Ihren Arbeitsaufgaben: Optimaler Einsatz des Restsehvermögens, Langstocktraining, Orientierung in Gebäuden, Verhalten im Straßenverkehr bzw. Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.
Auch wir erfuhren selbst, wie es ist sich als blinder bzw. sehbehinderter Mensch zurecht zu finden. Wir trugen Augenbinden, die diverse Augenerkrankungen simulierten. Wie zum Beispiel: Retinitis pigmentosa oder Makula Degeneration. Wir bewegten uns mit Langstock auf dem Gelände des BFW und bewältigten einige Hindernisse wie Steigungen und Treppen.
Nach dieser Erfahrung tauschten wir diese Augenbinden gegen lichtundurchlässige Augenbinden aus. Auch hier orientierten wir uns mit dem Langstock auf dem Gelände. Der Unterschied war enorm. Die Orientierung mit der Wahrnehmung von Lichtschein fällt um einiges leichter als, als Vollblinder. Durch diese Erfahrung lernten wir wie wichtig es ist auch den kleinsten Sehrest nutzen zu können.
Dieser Ausflug zum Berufsförderungswerk Düren, zeigte uns wie sich Menschen mit Sehbehinderungen fühlen und im Alltag zurechtfinden. Durch diesen Ausflug wissen wir, wie wir uns blinden Menschen gegenüber besser verhalten können und ihnen falls Bedarf besteht helfen können.

Wir, die Orthoptikschülerinnen der Uniklinik Düsseldorf, bedanken uns rechtherzlich das wir die Möglichkeit hatten uns einen Einblick über die Arbeit mit Sehbehinderten und Blinden zu verschaffen.

28. Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen am 02.03.2016

28. Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen am 02.03.2016

Hohe Qualitätsstandards bewahren – Normung von Gesundheitsdienstleistungen   verhindern
Berlin, 03.03.2016 – Die Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen hat sich bei ihrer Jahrestagung in der Bundesärztekammer   am
2. März 2016 gegen Bestrebungen auf europäischer und nationaler Ebene gewandt, die Tätigkeit von Ärzten und Angehörigen anderer Berufe im Gesundheitswesen zu normieren. Nach Auffassung der mehr als 40 Mitgliedsverbände der Fachberufekonferenz werden damit Instrumente, die bei Medizinprodukten, medizinisch-technischen Geräten oder beim Qualitätsmanagement sinnvoll sind, auf Tätigkeiten bei der medizinischen Behandlung und Pflege von Patienten übertragen. Das sensible Feld der Gesundheit sei aber für Normungsbestrebungen völlig ungeeignet,  warnten die Verbände.
„Eine weitere Regulierung der Patientenversorgung durch europäische Normen ist völlig überflüssig und unterläuft die deutschen Qualitätsstandards für Gesundheitsdienstleistungen. Sie wird der individuellen Beziehung zum Patienten nicht gerecht", sagte Dr. Max Kaplan, Vorsitzender der Fachberufekonferenz und Vizepräsident der Bundesärztekammer, auf der Tagung in   Berlin.
Nach Überzeugung der Mitgliedsverbände und der anwesenden Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums gebe es in Deutschland umfassende gesetzliche und berufsrechtliche Regelungen für die Ausübung der Gesundheitsberufe sowie transparente und evidenzbasierte wissenschaftliche Leitlinien. Diese bildeten die Grundlage für die stets situationsabhängige  und  selbstbestimmte Berufsausübung.
Die Teilnehmer beschäftigten sich auch mit den Vorgaben der Berufsanerkennungs-Richtlinie zur Fortbildung und zur Sprachkompetenz sowie mit dem europäischen Referenzrahmen für Sprachen und seiner Anwendung bei den  Gesundheitsberufen.
Zudem  nutzten  die  Angehörigen  der  Gesundheitsfachberufe  die  Tagung für einen Erfahrungsaustausch über die gesundheitliche Versorgung von Flüchtlingen. Die Teilnehmer betonten, dass nicht zuletzt die funktionierende interprofessionelle Kooperation und das große – häufig ehrenamtliche – Engagement der Beschäftigten im Gesundheitswesen dazu beitragen, die großen Herausforderungen zu  bewältigen.
Vor dem Hintergrund des neuen Entlassungsmanagements nach § 39 SGB V sowie den aktuellen Entwicklungen im E-Health-Bereich bekannten sich die Konferenzteilnehmer deutlich zur
„Prozessverbesserung in der Patientenversorgung durch Kooperation und Koordination zwischen Gesundheitsberufen“, wie sie in der gleichnamigen Broschüre der Konferenz beschrieben ist (www.baek.de/Broschüre/Prozessverbesserung).
Die vom Vorstand der Bundesärztekammer initiierte Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen besteht nunmehr seit 27 Jahren. Ziel dieser ständigen Einrichtung ist es, den Dialog und die interprofessionelle sowie sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsfachberufen zu fördern und aktuelle gesundheitspolitische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Berufsausübung zu beraten.

Ein neuer Beruf – Schriftdolmetscher

Ein neuer Beruf – Schriftdolmetscher

aus DBSV Verbandszeitschrift "Gegenwart"

von Roxanne Dibrell

Dolmetschen zwischen Hören und Sehen
Schriftdolmetschen das bedeutet Gesprochenes in Geschriebenes zu übersetzen.
Im Jahr 2015 bot das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg erstmals eine Fortbildung zum Schriftdolmetscher  an. Eine  Teilnehmerin  berichtet.

Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für Sprachen und so lag es nahe, Übersetzen zu studieren. Ich lernte, Fachtexte aus dem Eng­ lischen und Niederländischen ins Deutsche zu übersetzen. Da ich ein kommunikationsfreu­ diger Mensch bin, fehlte mir bei dieser Arbeit allerdings der Kontakt zum Menschen. Während meines Studiums probierte ich das Konferenz­ dolmetschen aus. Es machte viel Spaß, gestal­ tete sich aufgrund meiner Sehbehinderung aber schwierig. Denn beim Fremdsprachendolmet­ schen ist es auch wichtig, die Mimik des Spre­ chers zu sehen, um Inhalte richtig übersetzen zu können.
Als mir eine Freundin einen Newsletter weiter­ leitete, in dem der Beruf des Schriftdolmet­ schers und die Fortbildung am BFW Würzburg vorgestellt wurden, war ich sofort Feuer und Flamme.   Schriftdolmetscher   übertragen   für gehörlose und hörbehinderte Menschen das gesprochene Wort in Text. Dazu verwenden sie einen Computer mit Tastatur oder – immer häufiger – eine Spracherkennungssoftware. In diese spricht  der  Schriftdolmetscher das, was in der zu dolmetschenden Schulstunde oder Tagung gesagt wird. Dabei werden auch Spre­ cherwechsel und Satzzeichen diktiert, um den Text   übersichtlich   zu  strukturieren.  Informa­tionen werden sinnvoll  zusammengefasst,  da es auf die Vermittlung des  Inhalts  ankommt  und nicht auf eine Wort-für-Wort-Übertragung. Der vom Schriftdolmetscher geschriebene oder gesprochene Text wird über eine Online­ Konferenzsoftware als Text auf dem PC, Laptop, Tablet oder Smartphone des hörbehinderten Menschen wiedergegeben. Damit ist der Schriftdolmetscher eine gute Alternative zum Gebärdendolmetscher.
Endlich bekam mein Wunsch, Dolmetscherin zu werden, eine zweite Chance. Und nicht nur das:  Als  Schriftdolmetscherin  würde  ich  Menschen sehen helfen können, die ebenfalls eine Behin­ derung haben. Nach einiger Bedenkzeit melde­ te ich mich zu der neunmonatigen Fortbildung an.
Seitdem mache ich mich alle paar Wochen auf den Weg zu den insgesamt sieben Präsenzver­ anstaltungen, die an verlängerten Wochenen­ den in Veitshöchheim stattfinden. Gemeinsam mit sieben anderen Teilnehmern trainiere ich meine Schreibgeschwindigkeit, das Arbeiten mit Kürzeln oder mit der Spracherkennungssoft­ ware. Wir beschäftigen uns auch mit den recht­ lichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen, erwerben Kenntnisse der wichtigsten Hörbehin­ derungen und üben die Kommunikation mit gehörlosen und hörbehinderten Menschen. Die Wochenenden sind anstrengend und wenn ich sonntagabends nacl1Hause fahre, bin icl1ziem­ lich geschafft – meinem Ziel aber auch immer ein Stückchen näher.
Zwischen den Wochenenden, die ich im BFW verbringe, liegen die so genannten Online­ phasen, in denen ich zu Hause am Computer auf einer barrierefreien Lernplattform die Unter­ richtsinhalte durcharbeite. Dort übe ich zum Beispiel verschiedene Dolmetschtechniken wie das Zusammenfassen, das Umformulieren oder Paraphrasieren. Regelmäßig treffe ich mich per Onlinekonferenz mit einem Coach, der meine Fortschritte beurteilt und mir Tipps und Hilfe­ stellungen gibt.
Das Schriftdolmetschen ist eine spannende, aber ebenso anspruchsvolle Tätigkeit, die eine gute Auffassungsgabe und hohe Konzentration erfordert. Weil ich es gewohnt bin, mir vieles zu merken, habe ich ein sehr gutes Gedächtnis. Meine Sehbehinderung ist nur hinderlich, wenn sich ein Fehler einschleicht, weil ich ihn nicht so schnell korrigieren kann wie ein Sehender. Man muss beim Schriftdolmetschen viele Dinge gleichzeitig koordinieren und dabei immer einen kühlen Kopf bewahren – auch wenn der Spre­cher sehr schnell oder mit einem starken Akzent oder Dialekt spricht und man etwas nicht ver­ standen hat. Das fällt mir noch schwer, mit mehr Routine werde ich aber auch diese Herausfor­ derung meistern. Im Januar bin ich hoffentlich fit und flott genug, um die Abschlussprüfung zu bestehen.
Das Schriftdolmetschen bietet gerade für blin­de und sehbehinderte Menschen eine tolle neue Berufschance.  Man kann sagen, dass die  In­klusion hier inklusive Arbeitsplätze schafft. Die Technik   macht es sogar möglich, dass der Schriftdolmetscher nicht bei der zu dolmet­ schenden Veranstaltung anwesend sein muss, sondern nur online zugeschaltet wird.
Nach der Fortbildung möchte ich versuchen, eine  Festanstellung  zu  bekommen.  In der Dolmetscheragentur, mit der das BFW eng zusam­ menarbeitet, werden zum Beispiel händerin­ gend weitere Schriftdolmetscher gesucht. Aber auch eine freiberufliche Tätigkeit kann ich mir vorstellen. Am liebsten würde ich gehörlose und hörbehinderte Studenten begleiten, da ich weiß, wie schwierig es sein kann, mit einer Behinde­rung zu studieren.

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Vom Wort zur Schrift: Beim Schriftdolmetschen sind Schnelligkeit und Konzentration gefragt

kühlen Kopf bewahren – auch wenn der Spre­ cher sehr schnell oder mit einem starken Akzent oder Dialekt spricht und man etwas nicht ver­ standen hat. Das fällt mir noch schwer, mit mehr Routine werde ich aber auch diese Herausfor­ derung meistern. Im Januar bin ich hoffentlich fit und flott genug, um die Abschlussprüfung zu bestehen.
Das Schriftdolmetschen bietet gerade für blin­ de und sehbehinderte Menschen eine tolle neue Berufschance.  Man kann sagen, dass die  In­
klusion hier inklusive Arbeitsplätze schafft. Die Technik   macht   es   sogar   möglich,   dass der
metscheragentur, mit der das BFW eng zusam­ menarbeitet, werden zum Beispiel händerin­ gend weitere Schriftdolmetscher gesucht. Aber auch eine freiberufliche Tätigkeit kann ich mir vorstellen. Am liebsten würde ich gehörlose und hörbehinderte Studenten begleiten, da ich weiß, wie schwierig es sein kann, mit einer Behinde­ rung zu studieren.
Roxanne Dibre/1 (25) ist in der Ausbildung zur Schriftdolmetscherin und lebt im hessischen Mörlenbach.

Für  die Schriftdolmetscherfortbildung
Schriftdolmetscher nicht bei der zu dolmet­ schenden Veranstaltung anwesend sein muss, sondern  nur online zugeschaltet wird.
Nach der Fortbildung möchte ich versuchen, eine  Festanstellung  zu  bekommen.  In der Dol-

11/2015
[]]
2016 sind noch Plätze frei.
Mehr Infos beim BFW Würzburg, Monika Weigand, Tel.: 09 31 / 90 01-850, E-Mail: monika.weigand@bfw-wuerzburg.de
und  unter www.bfw-wuerzburg.de

40 Jahre Orthoptisten-Schule: Fachkräfte mit Durchblick

40 Jahre Orthoptisten-Schule: Fachkräfte mit Durchblick
Einfach gut sehen – eine Selbstverständlichkeit ist das nicht. Rund sieben Millionen Menschen in Deutschland sind von Schielerkrankungen betroffen. Neben Medizinern sind es vor allem sogenannte Orthoptisten, Fachkräfte der Augenheilkunde, die Diagnostik und Therapie von angeborenen oder erworbenen Schielerkrankungen durchführen. In Münster werden die Fachkräfte seit nunmehr 40 Jahren ausgebildet. Am Samstag, 12. September 2015, wird das runde Jubiläum der Schule für Orthoptistinnen und Orthoptisten am UKM (Universitätsklinikum Münster) im Rahmen einer Veranstaltung des Berufsverbands der Orthoptistinnen Deutschlands e.V. in Kooperation mit der Klinik für Augenheilkunde des UKM gefeiert. Ab 15.30 Uhr gewährt die kleinste Schule des UKM Einblicke in den Beruf eines Orthoptisten und die Ausbildung der vergangenen 40 Jahre.
„Während früher häufiger Kinder mit Sehbeeinträchtigungen bei Augenspezialisten waren, sind mittlerweile aufgrund des demographischen Wandels auch Patienten mit altersbedingten Augenerkrankungen stark in der Augenklinik am UKM vertreten“, erläutert Brigitte Rittmann-Burchert, leitende Lehrorthoptistin und nichtärztliche Schulleitung an der Orthoptisten-Schule, die zunehmende Bedeutung und Bandbreite des Berufs. Seit 1975 bildet die Schule alle drei Jahre zehn Schülerinnen und Schüler zu Augenexperten aus. Dabei arbeiten auch die Anfänger von Anfang an im Haus mit: „Praxisnähe ist uns besonders wichtig. Bereits nach vier bis sechs Monaten betreuen die Schülerinnen ihre eigenen Patienten.“

Ausbildung zur Orthoptistin oder zum Orthoptisten

Ausbildung zur Orthoptistin oder zum Orthoptisten

Ihr wolltet schon immer wissen, wie wird man Orthoptist/in!
Das alpha-Team der ARD ist dieser Frage nachgegangen und hat Orthoptistenschüler in Erlangen besucht und begleitet.
Den Film könnt Ihr sehen unter:
http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/ich-machs/orthopist-ausbildung-beruf-100.html
Viel Spaß!

Pressemitteilung MGPA

Pressemitteilung MGPA
Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes
Nordrhein-Westfalen teilt mit:

Als Vorreiter bei der Erprobung akademischer Ausbildungswege in den Pflege- und Gesundheitsfachberufen bietet Nordrhein-Westfalen seit 2010 verschiedene Modellstudiengänge an. Eine Auswertung der bisherigen Ergebnisse und Erfahrungen zeigt, dass die Qualifikationen der Absolventinnen und Absolventen zu einem besseren, an den Bedürfnissen der Menschen orientierten Gesundheitssystem beitragen. „Die Studierenden erwerben neben der beruflichen Ausbildung zusätzliche Kompetenzen wie etwa Schnittstellen- oder Qualitätsmanagement, Entwicklung und Auswertung von praxisbezogenen Forschungsprojekten oder auch Steuerung von interprofessionellen Teams. Für eine zukunftsweisende, sektoren- und berufsübergreifende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen sind solche Fähigkeiten unverzichtbar, um angesichts der komplexen Herausforderungen eine patientenorientierte Versorgung zu ermöglichen“, erklärte Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens heute (13.04.2014) in Düsseldorf anlässlich der Vorstellung einer ersten wissenschaftlichen Bewertung der Modellstudiengänge.

Die Akademisierung der Pflege- und Gesundheitsfachberufe ist kein Selbstzweck, sondern notwendige Anpassung an die zukünftigen Aufgaben im Gesundheitswesen: Die Zahl der alten Menschen steigt, chronische und dementielle Krankheiten nehmen ebenso zu wie Mehrfacherkrankungen. Außerdem wünschen sich die meisten Menschen bei Krankheit oder Pflegebedürftigkeit eine Versorgung in ihrem gewohnten Umfeld. Gleichzeitig droht ein Mangel an entsprechenden Fachkräften. „Die hochschulische Ausbildung trägt dazu bei, dass Pflege- und Gesundheitsfachberufe attraktiver werden und jungen Menschen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Diese neue Generation von Fachkräften bringt zudem erweiterte Kompetenzen mit, um gemeinsam mit anderen Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen neue, quartiersnahe Versorgungsstrukturen zu schaffen“, sagte Ministerin Steffens.
Auszubildende in der Hebammenkunde, der Logopädie, Physio-therapie und Ergotherapie sowie in den Pflegeberufen absolvieren im Rahmen der Modellstudiengänge parallel eine Berufsausbildung und ein Bachelorstudium. Ziel ist es, durch die zusätzliche Möglichkeit einer akademischen Ausbildung die bewährten beruflichen Qualifikationen zu ergänzen. Um beispielsweise wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst schnell in die Praxis umzusetzen, aber auch praxisnahe Forschung zu betreiben, sollen etwa 10 bis 20 Prozent der in den Pflege- und Gesundheitsberufen tätigen Menschen hochschulisch ausgebildet werden. Neben diesen akademischen Ausbildungen werden daher auch gerade im Pflegebereich die bewährten Berufsausbildungen zur „Fachkraft“ nach wie vor eine wichtige Rolle spielen.
„Wir brauchen multiprofessionelle Teams, in denen Menschen verschiedener Berufe und mit unterschiedlichen Qualifikationen auf Augenhöhe zusammenarbeiten, um die Versorgungsqualität im Sinne der Patientinnen und Patienten zu verbessern“, erläuterte Steffens.
Die heute vorgestellten Ergebnisse aus Nordrhein-Westfalen sind auf Bundesebene ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung der Berufe im Gesundheits- und Pflegebereich.

„Der Bund muss endlich die Akademisierung gemeinsam mit der Reform der Pflegeausbildungen neu regeln“, forderte Steffens.
Die Modellstudiengänge werden bis 2017 fortgesetzt und wissenschaftlich begleitet.
Hintergrund

Gesundheitsfachberufe für mehr gemeinsames Lehren und Lernen

Gesundheitsfachberufe für mehr gemeinsames Lehren und Lernen

Pressemitteilung
27. Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen am 18.03.15

Die Konferenz der Fachberufe fördert seit 26 Jahren den Dialog zwischen den Professionen im Gesundheitswesen. In Berlin diskutierten die Verbände die aktuellen Gesetzgebungsverfahren und Aspekte gemeinsamer Aus- und Fortbildung

Berlin, 19.03.2015 
Für eine Verstärkung des interprofessionellen Lernens in der Ausbildung und in der Fortbildung von Gesundheitsberufen haben sich die über 40 Mitgliedsverbände der Fachberufekonferenz bei der Bundesärztekammer ausgesprochen. In gemeinsamen Veranstaltungen könnten die Sichtweisen der verschiedenen Disziplinen und Berufe bei der Behandlung und Betreuung zusammengeführt werden. Die Kommunikation in multiprofessionellen Teams oder bei der Fallbegleitung von Patienten mit komplexen Krankheitsbildern und ihren Angehörigen ließe sich in gemeinsamer Aus- und Fortbildung besser erlernen. Das koordinierte Zusammenwirken werde selbstverständlicher und effektiver, je früher es z.B. bereits in der Ausbildung thematisiert und eingeübt werde.
"Gemeinsames Lernen schärft das Bewusstsein für den Beitrag anderer Berufsgruppen in der Patientenbetreuung und -behandlung und trägt damit zu einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung bei", sagte Dr. Max Kaplan, Vorsitzender der Fachberufekonferenz und Vizepräsident der Bundesärztekammer.
In Anbetracht der medizinischen und demografischen Entwicklung gewinnen abgestimmte Betreuungs- und Behandlungskonzepte eine größere Bedeutung. Die Verbände der Fachberufe beschäftigten sich damit, wie angesichts der wachsenden Zahl multimorbider, chronisch kranker, älterer und pflegebedürftiger Patienten sowie des wissenschaftlichen Fortschritts interprofessionelle Bildungskonzepte zur besseren Kooperation und Koordination in der Patientenbehandlung beitragen. Welche Methoden des Lehrens können zum Einsatz kommen und was bewirken sie? Welche Hemmnisse bei der Implementierung neuer Ideen in gewachsenen Strukturen gibt es und wie können sie überwunden werden? Die vorgestellten Konzepte und die Empfehlungen aus Modellprojekten zeigen nach Auffassung der Teilnehmer, dass sich derzeit eine neue Sensibilität für eine interprofessionelle Lehr- und Lernkultur an den Hochschulen und in der berufsnahen Fortbildung entwickelt.
Interprofessionelles Lernen braucht Bereitschaft, Ressourcen und Förderung auf allen Ebenen der beteiligten Organisationen.
Die vom Vorstand der Bundesärztekammer im April 1989 initiierte Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen mit über 40 Mitgliedsverbänden besteht nunmehr erfolgreich seit 26 Jahren. Ziel dieser ständigen Einrichtung ist es, die gegenseitige Information zu verbessern, zur Klärung des Selbstverständnisses der Berufe beizutragen und die interprofessionelle und sektorübergreifende Zusammenarbeit zu stärken.

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