
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich bin seit über 45 Jahren Orthoptistin und übe den Beruf noch immer mit Freude aus. Über einen Patienten bin ich auch zu dem Verein „EinDollarBrille“ gekommen und engagiere mich dort schon sieben Jahre ehrenamtlich. Hinter diesem Projekt steckt die simple Aussage: Gutes Sehen ist wichtig für jegliche Entwicklung von Kindern und Erwachsenen.
Im Folgenden stelle ich Ihnen das Projekt vor und vielleicht möchte der eine oder andere sich auch einbringen; dazu am Schluss des Artikels mehr.
Eine Brille, die Leben verändert
Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden 950 Millionen Menschen an einer behebbaren Fehlsichtigkeit, können sich aber keine herkömmliche Brille leisten und haben meist auch keinen Zugang zu Optikern. Ein Missstand mit gravierenden Folgen: Kinder können dem Unterricht nicht folgen, Erwachsene keine qualifizierte oder auch gar keine Arbeit ausüben. „Ich konnte im Unterricht nicht von der Tafel ablesen und habe die Schule dann auch früher verlassen“, berichtet die 40-jährige Margaret aus Malawi. „Mit der EinDollarBrille kann ich nun wieder problemlos lesen; andere Brillen konnte ich mir aber einfach nie leisten.“ Eine traurige Geschichte – aber beileibe kein Einzelfall.
Die EinDollarBrille verschafft Menschen wie Margret wieder neue Perspektiven: Sie besteht aus einem leichten, flexiblen und stabilen Federstahlrahmen und wird auf einer einfachen Biegemaschine vor Ort hergestellt. Die Materialkosten für eine Brille betragen rund einen US$; der Verkaufspreis liegt bei zwei bis drei lokalen Tageslöhnen. So können sich auch sehr arme Menschen die Brille leisten.
Darüber hinaus bildet der EinDollarBrille e. V. in den Projektländern lokale Fachkräfte in Herstellung und Vertrieb der EinDollarBrillen aus; so entstehen außerdem auch Arbeitsplätze. Von Deutschland werden die Materialien geliefert und keine fertigen Brillen ins Land geschickt. Da es in vielen Entwicklungsländern an augenoptischen Fachkräften mangelt, hat der EinDollarBrille e. V. in enger Zusammenarbeit mit Augenärzten und Optikern außerdem ein eigenes einjähriges Ausbildungskonzept zur Best Spherical Correction (BSC) entwickelt, das dazu befähigt, beim Sehtest zuverlässig das bestmögliche sphärische Brillenglas zu finden und die Brille fachkundig anzupassen.
Das Ziel der Organisation: eine weltweite Versorgung mit hochwertigen und dabei günstigen, robusten und individuell angepassten Brillen – und eine augenoptische Grundversorgung der Bevölkerung in Entwicklungsländern, die den gesamten Prozess vom Sehtest über die lokale Brillenproduktion bis hin zu einem nachhaltigen Wartungs- und Ersatzglas-Service vor Ort umfasst. Auf diesem Weg hat der EinDollarBrille e. V. schon viel erreicht. Inzwischen ist er in 10 Ländern weltweit vertreten und hat über 350.000 Brillen ausgegeben.
Ich habe hier einen kleinen Einblick in den Verein „EinDollarBrille“ gegeben und hoffe, dass ich Ihr Interesse geweckt habe, mal auf die Homepage (www.eindollarbrille.de) zu gehen oder auch bei YouTube interessante Filme über unsere Arbeit vor Ort anzusehen.
Wer jetzt auch noch etwas Zeit erübrigen kann, ist als ehrenamtliche Hilfe immer gern gesehen. Es gibt in Deutschland viele Regionalgruppen, die immer Unterstützung gebrauchen können und die Aufgaben können einen kleinen oder großen Zeitrahmen umfassen. Die entsprechenden Ansprechpartner stehen auch auf der Homepage oder Sie schreiben mich (heike.hertrich@eindollarbrille.de) an und ich helfe und vermittle weiter.
Wer jetzt gerne ausführlicher, z. B. im Rahmen eines Stammtisches oder, oder … informiert werden möchte, kann auch einen Referenten „buchen“.
Ich würde mich freuen, von dem Einen oder Anderen zu hören.
Heike Hertrich
Spendenkonto: Sparkasse Erlangen: DE 56 7635 0000 0060 044415