Caterna Sehschulung bei Amblyopie Spielend sehen lernen

Stellungnahme des BOD:
Seit einigen Monaten bietet die Firma Caterna GmbH eine Schulung zur Behandlung der Ambylopie an. Diese Methode, die an der Universität Dresden entwickelt wurde, soll – zusammen mit der zur Behandlung einer Amblyopie erforderlichen Okklusionstherapie – einen höheren Behandlungserfolg ermöglichen. Diese telemedizinische Komplementärbehandlung kombiniert therapeutische Muster-Stimulationen mit kindgerechten Computerspielen zur Aufmerksamkeitsbindung. 
Das Verfahren soll auch für die betroffenen Kinder den Einstieg in die Okklusionstherapie erleichtern. Die Bewegung des Wellenmusters mit grober Ortsfrequenz soll das dynamische Sehen anregen und damit den Prozess der Foveolarisation stimulieren.
Die bisher veröffentlichten Studien über diese Methode (Klin. Mbl. April/2001, Vol 218, S. 243-50, Strabismus 2008, Vol 16/4, S. 149-58) enthalten jeweils eine sehr geringe Patientenzahl (55 und 14) und kurze Beobachtungszeiten (6 Monate und 10 Tage), so dass eine Aussage über die Effektivität und Wirksamkeit des Verfahrens noch nicht geäußert werden kann.
Der BOD befürwortet weitere wissenschaftliche Arbeiten, vor allem mit einer Placebo kontrollierten Patientengruppe, um eine moderne Alternativbehandlung zur herkömmlichen, traditionellen aktiven Pleoptik zu entwickeln, die dann auch sinnvoll in der Praxis eingesetzt werden kann.
Bis dahin steht der BOD einer Amblyopiebehandlungsmethode, für die es noch keine genügenden wissenschaftlichen Beweise ihrer Wirksamkeit vorliegen, kritisch gegenüber. Zudem ist ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die in Dresden entwickelte Methode keinesfalls als Ersatz für die erforderliche Okklusionstherapie angesehen werden darf, sondern lediglich eine Ergänzung.
Es bestehen zwischen dem BOD und der Fa. Caterna GmbH keine Interessenskonflikte. Bislang hat der BOD versucht, Patienten für Studien zur Erprobung der Methode zu rekrutieren.

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