Okklusion verbessert oft die Sehschärfe nicht ausreichend. Als Grund dafür wurde die mangelnde Compliance vermutet. In Studien (MOTAS, ERPAG) ist es jetzt möglich, die tatsächlich durchgeführte Therapie elektronisch zu erfassen. Entsprechende Geräte wurden in England (Fielder u. Mitarbeiter 1994) und den Niederlanden (Simonsz u. Mitarbeiter 1997) entwickelt.
In Kombination mit Fragebögen über den sozioökonomischen Hintergrund der Patientenfamilien und über logistische Probleme mit der Therapie wurden kürzlich Gründe für die mangelnde Compliance eruiert (Loudon u. Mitarbeiter 2006). Als ein wichtiger Vorhersagefaktor stellte sich ein Migrationshintergrund mit mangelnden Kenntnissen der Landessprache der Patientenmütter heraus (siehe auch F.A.Z. vom 08.01.2007, Artikel von Frau Lenzen-Schulte).
Unter den klinischen Parametern war eine tiefe Amblyopie ein Risikofaktor für ungenügende Compliance. Mit einem eigens für die Studie entwickelten Informations- und Belohnungsprogramm für die Patienten und deren Eltern, ließ sich die Therapiezuverlässigkeit verbessern (Loudon u. Mitarbeiter 2006). Mit objektiven Complinacedaten wird eine Dosis-Wirkungsbeziehung der Okklusionstherapie erarbeitet (Stewart u. Mitarbeiter2004, 2005).
Angelika Cordey/Orthoptistin
Dr. Maria Fronius/ Leiterin der Forschungseinheit „Sehstörungen des Kindesalters an der Uni-Ak Frankfurt/M.