Einblick in das Berufsförderungswerk Düren

Exkursion der Orthoptisten-Schülerinnen Düsseldorf
Es wurde uns im Rahmen unserer Ausbildung die Möglichkeit geboten, am 23.10.15, dem Berufsförderungswerk Düren einen Besuch abzustatten. Da wir Orthoptik Schüler noch keine genaue Vorstellung über die Angebote, Ablauf sowie die Patienten des Förderungswerks hatten, haben wir zuerst von Katrin Hildebrand (dortige Diplom-Orthoptistin) eine erste Einführung erhalten. Sie erzählte uns, dass zu den allgemeinen Angeboten des BFW Düren: wohnortnahe Erstberatung, Hilfsmittelberatung für einen bestehen Arbeitsplatz, Umschulung in verschiedene Berufe (Qualifizierung), individuelle Weiterbildung (z.B. EDV-Schulung), berufliche Integration, Information über Zuschüsse und Rechte, Unterstützung bei Antragstellung gehören. Anschließend brachte sie uns Ihren Arbeitsbereich nahe und zeigte uns ihren Arbeitsplatz. Zu ihren Aufgaben gehören: Überprüfung der Sehfunktion, Anpassung der geeigneten Refraktion bzw. Sehhilfen zur Optimierung des Restsehvermögens mit Hilfe einer großen Auswahl an optisch vergrößernden Hilfsmitteln für den privaten Bereich, sowie für den Arbeitsplatz. Außerdem besteht noch eine große Auswahl der passenden Filtergläser bei Blendempfindlichkeit sowie bei Störungen des Kontrastsehens. Einige der Therapiehilfsmittel wie z.B. Kantenfilter und Monokulare waren uns bereits aus unserem Low-Vision Unterricht bekannt.
Im Anschluss lernten wir Frau Berger, eine der Mobilitätstrainer/innen, kennen. Sie erklärte uns zuerst alles rundum ihr Berufsfeld.  Wir erfuhren, dass man in einer elfmonatigen Ausbildung den Beruf Mobilitätstrainer bzw. O&M- Trainer erlernen kann. Den Sehbehinderten wird in etwa 80-100 Stunden gezeigt wie sie in gewohnter und fremder Umgebung zurechtkommen, was uns erstmals sehr wenig erschien. Außerdem gehören noch zu Ihren Arbeitsaufgaben: Optimaler Einsatz des Restsehvermögens, Langstocktraining, Orientierung in Gebäuden, Verhalten im Straßenverkehr bzw. Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.
Auch wir erfuhren selbst, wie es ist sich als blinder bzw. sehbehinderter Mensch zurecht zu finden. Wir trugen Augenbinden, die diverse Augenerkrankungen simulierten. Wie zum Beispiel: Retinitis pigmentosa oder Makula Degeneration. Wir bewegten uns mit Langstock auf dem Gelände des BFW und bewältigten einige Hindernisse wie Steigungen und Treppen.
Nach dieser Erfahrung tauschten wir diese Augenbinden gegen lichtundurchlässige Augenbinden aus. Auch hier orientierten wir uns mit dem Langstock auf dem Gelände. Der Unterschied war enorm. Die Orientierung mit der Wahrnehmung von Lichtschein fällt um einiges leichter als, als Vollblinder. Durch diese Erfahrung lernten wir wie wichtig es ist auch den kleinsten Sehrest nutzen zu können.
Dieser Ausflug zum Berufsförderungswerk Düren, zeigte uns wie sich Menschen mit Sehbehinderungen fühlen und im Alltag zurechtfinden. Durch diesen Ausflug wissen wir, wie wir uns blinden Menschen gegenüber besser verhalten können und ihnen falls Bedarf besteht helfen können.

Wir, die Orthoptikschülerinnen der Uniklinik Düsseldorf, bedanken uns rechtherzlich das wir die Möglichkeit hatten uns einen Einblick über die Arbeit mit Sehbehinderten und Blinden zu verschaffen.

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