Rückblick BOD-Bundeskongress 2021

50 Jahre Berufsverband Orthoptik Deutschland

„Nur gemeinsam können wir die bestmögliche Versorgung der Patienten gewährleisten“ Mit diesen Worten eröffnete Melanie van Waveren als 1. Vorsitzende den diesjährigen Bundeskongress des Berufsverbandes Orthoptik Deutschland (BOD), zugleich Jubiläum 50 Jahre BOD und zeigte in Ihrer Rede auf, dass eine interprofessionelle Arbeitsweise sich in den letzten 50 Jahren nicht nur entwickelt hat, sondern auch in der zukünftigen Patientenversorgung nicht wegzudenken ist. Dies ist auch in der Tätigkeit der Orthoptist:innen wiederzuerkennen. Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende überbrachten Vertreter aus internationalen und nationalen Orthoptik-Verbänden und der Berufsverband der Augenärzte Deutschland ihre Glückwünsche.

Im Anschluss fand eine Diskussionsrunde zu dem Thema „Orthoptik 2050“, moderiert durch Frau van Waveren, statt. Diskussionsteilnehmer waren Prof. Oliver Ehrt (ärztlicher Orthoptik-Schulleiter und Leiter der Kinderophthalmologie, Strabismologie und Neuroophthalmologie an der LMU München), Michaela Evans (Direktorin des Forschungsschwerpunktes Arbeit & Wandel an der Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Bochum und Recklinghausen), FH-Prof. Magister Ruth Resch (Leitung des Ressorts Bildung und Forschung orthoptik austria und Studiengangsleitung an der Fachhochschule  Salzburg GmbH) und  Birgit Wahl, MmedSci(Orthopt) (Schulleitung der Orthoptistenschule am Universitätsklinikum Heidelberg und Leiterin des BOD Bildungsausschusses). Fr. van Waveren ergänzte die Diskussion mit Beiträgen des verhinderten Herrn Dr. Ernst Höfling, niedergelassener Augenarzt aus Ottobrunn.

In der Diskussionsrunde ging es zum einen um die Akademisierung und zum anderen um die Weiterentwicklung des Berufsbildes einschließlich neuer Arbeitsfelder und Erweiterung des Verantwortungsbereiches. Fr. Resch betonte den für in Zukunft zu erwartendem erweitertem Aufgabenbereich der Orthoptik, die Orthoptistin sei dann noch mehr eingebunden in das Eye-Care-Team, auch über die Orthoptik hinaus. Fr. Wahl begrüßte die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Augenärzte. Sie betonte auch die Bedeutung der vertrauensvollen interdisziplinären Zusammenarbeit gemäß des jeweiligen Aufgabenprofils mit der Augenoptik/ Optometrie. Prof. Ehrt sah die Orthoptistin auch weiterhin als Partnerin bei der gemeinsamen ophthalmologischen Versorgung der Patienten, betonte die Weiterentwicklung der evidenzbasierten Wissenschaft im Bereich der Orthoptik, und dass weder Künstliche Intelligenz noch Computer-Medizin die Aufgaben der Orthoptistin übernehmen könnten. Fr. Evans favorisierte die Stellung der Orthoptik in einem multi-professionellen Team und prognostizierte eine Erweiterung und Verschiebung des Tätigkeitsschwerpunktes und -profils hin zu Rehabilitation und Fallbegleitung.

Am Mittwochabend startete dann das wissenschaftliche Programm mit einem Vortrag zu Zyklodeviation and Zyklofusion von Dr. Sara Flodin aus Göteborg. Das wissenschaftliche Programm bot dabei Themen aus allen orthoptischen Bereichen mit internationalen Rednern und Teilnehmern. Als Besonderheit konnten die Teilnehmer die Vorträge mit Diskussion über eine Aufzeichnung auch im Nachhinein noch anschauen. Mit 260 Teilnehmern war der Bundeskongress wieder ein voller Erfolg und hat allen Beteiligten viel Freude gemacht!

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